Nicht alle Ihre Wünsche und Vorstellungen gingen in Erfüllung – welche Misserfolge und Niederlagen bedauern Sie am meisten?
Zum einen, dass es damals mit dem neuen Schwimmbad nicht geklappt hat. Das hätte uns die jetzt notwendige Sanierung erspart, und wir hätten für gleich viel oder sogar weniger Geld ein Hallen- und Freibad bekommen mit anderen Kommunen zusammen. Andere machen uns so etwas vor. Dass sich die Pläne für ein gemeinsames Sportzentrum zerschlagen haben, war in meinen Augen strategisch keine gute Entscheidung – für die Vereine nicht und für die Stadt schon zweimal nicht. Was ich auch sehr schade fand, dass der Gemeinderat 2007 die komplett fertige Planung für eine neue Stadthalle trotz hoher Landeszuschüsse komplett in der Versenkung verschwinden ließ. Das wäre die Gelegenheit gewesen, die Stadthalle auf Vordermann zu bringen.
Mit welchen Schopfheimer Besonderheiten konnten oder wollten Sie sich bis zum Schluss nicht anfreunden?
Dass die Parteipolitik am Ratstisch immer noch das Wichtigste ist. In einer Stadt dieser Größenordnung sollte das Wohl der Stadt und ihrer Bürger im Vordergrund stehen. Es wird mir nie einleuchten, dass Parteipolitik so einen großen Stellenwert hat. Es hat sich mittlerweile zwar verbessert, keine Frage, aber ich finde es trotzdem schade. Überhaupt nicht zurecht finden kann ich mich auch damit, dass wir bei der Windkraft dreieinhalb Jahre lang alles Menschenmögliche getan haben, um die Bürger mitzunehmen – und was passiert? Bei der Einweihung werden Umweltminister und Regierungspräsidentin mit zwei erhobenen Mittelfingern empfangen. Das ist für mich absolut inakzeptabel. Mit einem solchen Niveau komme ich nicht klar.
Wie würden Sie zusammenfassend Ihre 16-jährige Amtszeit und die Entwicklung der Stadt in dieser Zeit beschreiben?
Die Amtszeit: zartbitter mit einigen harten Nüssen. Es gab wirklich schöne Momente, aber auch ein paar weniger schöne. Die Stadt insgesamt hat sich sich gut weiter entwickelt, in manchen Bereichen sogar sehr gut.