„Was Sie hier sehen, ist das Ergebnis der Umfrage unter den Schopfheimern auf die Frage, wie sie sich das Zentrum ihrer Stadt wünschen“, erläuterte Andreas Blum das multimediale Meisterwerk, das durch Schopfheims Straßen führte, wie sie spätestens 2025 ungefähr aussehen könnten, wenn nur einige der Vorstellungen umgesetzt werden können.
„Wir haben uns keinerlei Gedanken über die Finanzierung gemacht“, betonte Uwe Gerber und sagte auch gleich, warum: „Wenn zuerst über das Geld nachgedacht wird, scheitert jedes Projekt bereits im Ansatz.“ Er selbst sei allerdings der Meinung, dass die Vorstellungen der BI finanzierbar seien. Denn fast alles sei theoretisch schon jetzt ohne großen finanziellen Aufwand machbar.
Allerdings gelte es, möglichst viele Mitstreiter, darunter auch die Vertreter des nach wie vor skeptischen Gewerbevereins, mit ins Boot zu holen. Denn die Attraktivität jeder Stadt sei eng verknüpft mit einem attraktiven Warenangebot in den Geschäften, die sich auch darum bemühen müssten, ihre Auslagen in den Schaufenstern ins rechte Licht zu rücken und nicht – wie Uwe Gerber unkte – in Fenstern zur Schau zu stellen, die nicht über den Charme der 50er Jahre hinausgekommen seien.
Nicht nur Uli Dick empfand die Präsentation als „tolle Leistung“ der Macher, die viele Stunden in die PC-Bastelarbeiten investierten. Gustav Blessing sah in dem Meisterwerk, das noch ausbaufähig sei und in das die wunderschöne Altstadt noch eingebunden werden müsste, um ein komplettes Bild zu bekommen, eine „Basis für die weitere Arbeit auch am Ratstisch“ an diesem Thema (siehe auch nebenstehenden Bericht)..
Schopfheim (hjh). Aufkommende kritische Fragen aus der Runde zu den von der Bürgerinitiative für eine verkehrsfreie Innenstadt präsentierten Visionen wie etwa die über mögliche Konsequenzen für Stadt und Bevölkerung dämmte Uwe Gerber ein mit dem Hinweis, dass die Ideen nur gesammelt, aber nicht bis ins Detail durchdacht worden seien. „Seien sie bei der Beurteilung der Vorschläge nicht zu kleinlich“, bat er um Nachsicht für eventuelle Mängel.
Klar sei lediglich, dass die Markttage unangetastet blieben, dass Arztbesuche mit dem Auto (oder Taxi) möglich bleiben müssten und Zulieferer zu festen Zeiten (wie in anderen Städten auch) durchs Städtle fahren dürfen. „Problemkinder“ seien lediglich die Radfahrer. Gerber betonte, dass nachhaltige Lösungen zu dem insgesamt komplexen Thema nur möglich seien, wenn es gelinge, die Innenstadt komplett neu zu planen.
Recherchiert werden müsse schließlich auch, ob Schopfheims Größe mit den Städten übereinstimme, die mit der Einrichtung einer verkehrsberuhigten Innenstadt kläglich scheiterten. Es gäbe also noch genügend Arbeit, und er hoffe, dass sich weitere Bürger finden, denen die Entwicklung der Stadt bis 2025 und darüber hinaus am Herzen liegt. In dem Punkt sei er zuversichtlich. Angst habe er lediglich, dass die Stadt an ihren Plänen festhalte, die Innenstadt für rund 700 000 Euro „umzukrempeln“. In diesen Plänen nämlich habe die Verkehrsberuhigung keinen Platz. Und Jürgen Fremd ließ ebenfalls keine Euphorie aufkommen, als er kritisierte: „Ich habe im Gemeinderat mehrmals schon versucht, fraktionsübergreifende Gespräche in Gang zu bringen und bin mit diesen Bemühungen bisher kläglich gescheitert.“