Es ist also eine etwas andere Verwechslungskomödie, die sich zwischen Himmelbett, Chaiselongue und Grammophon abspielt. Und irgendwann fragt sich das Publikum mit Lily: Was spielt sich hinter ihrem Rücken ab? Das Leben ist wirklich ein schreckliches Drehbuch, denn eine Skandalgeschichte jagt hier die nächste.
Ein Verkehr ist das im Schlafzimmer! Keine Minute Ruhe, ein Kommen und Gehen. Wandlungsfähig mimt die Hauptdarstellerin zuerst die im Charleston-Outfit gekleidete Lily mit blonder, sexy Perücke, die erst noch ihr Gesicht „restaurieren“ muss, dann die schüchterne, naive und bigotte Deborah, die ihre verirrte Schwester aus dem Sündenbabel retten will, sich dann selbst zum Vamp wandelt, und in Lilys Manager (Fabian Kuhn) verguckt.
Aber am meisten lacht man noch über das ungeschickte, tolldreiste Dienerpaar, den Butler und die Zofe, die als verkappte Kidnapper auf Abwegen sind. Franziska Traub und Markus Majowski sind herrlich in ihren komödiantischen Einlagen, wenn sie Lily mit Chloroform betäuben und mit ihrem „Oscar“ k. o. schlagen, bevor sie dann zur Spritze greifen, die aber ein ganz Anderer im Lily-Kostüm abbekommt.