Schopfheim Zunftabende: Der Meister tritt ab

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Schlussstrich: Jeannot Weißenberger hört als Regisseur der Zunftabende auf. Archivfoto: Werner Müller Quelle: Unbekannt

Fasnacht: Regisseur Jeannot Weißenberger hört auf

Schopfheim (wm). Vorhang fällt: Jeannot Weißenberger, seit Jahrzehnten der unumstrittene Dreh- und Angelpunkt der Schopfheimer Zunftabende, macht Schluss. Ein bisschen zumindest.

Als Zunftabendmeister und -regisseur wird er künftig auf jeden Fall nicht mehr auftreten. Diese Amt legt er jetzt nach mehr als 30 Jahren offiziell nieder. Den Oberzunftmeister Hanspeter Meyer und die Zunftabendspieler hat Weißenberger über seinen Entschluss bereits informiert.

Hauptgrund für seinen Rückzug ist die Corona-Pandemie mit all ihren Folgeerscheinungen. Neben den Hygiene- und Kontaktbeschränkungen, die jegliche Probenarbeit erschweren, komme hinzu, dass ungeimpfte Eltern ihre Kinder bei deren Auftritten beispielsweise nicht mehr in die Stadthalle begleiten dürfen. Das habe bereits dazu geführt, dass zwei Nachwuchsgruppen ihre Auftritt absagten, so Weißenberger.

Ohnehin fehle dem Zunftabend der Nachwuchs, auch etablierte Akteure hätten sich verabschiedet. Unter solchen Vorzeichen Anfang des kommednen Jahres „auf Biegen und Brechen“ einen Zunftabend zu organisieren, konnte sich der langjährige Regisseur beim besten Willen einfach nicht vorstellen.

Wie es mit den Zunftabenden nach Corona irgendwann weitergeht, vermag Weißenberger derzeit nicht abzusehen. Als Regisseur steht er dann jedenfalls nicht mehr zur Verfügung.

Den Entschluss bezeichnet er selbst als „nicht überraschend“. Habe er doch schon vor Jahren durchblicken lassen, dass er einen Schlussstrich ziehen möchte. „Man wird ja auch nicht jünger“, so der mittlerweile 70-Jährige.

Ob und wie 2022 trotz alledem ein Zunfabend über die Bühne geht, müssen Narrenzunft und die übrig gebliebnen Zunftabendspieler in bereits anberaumten Sitzungen entscheiden.

Natürlich hofft der in der Wolle gefärbte Saalfasnachter Jeannot Weißenberger, dass der Zunftabend auch weiterhin eine Zukunft hat. Seinen Teil würde er dazu unter Umständen auch noch gerne beitragen – dann aber höchstens nur noch mit ein oder zwei Nummern vielleicht.

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