Schopfheim Zwei Stunden Deutsch am Tag

Von Christoph Schennen

Ukraine: THG unterrichtet derzeit 15 Schüler aus dem osteuropäischen Land

Das Theodor-Heuss-Gymnasium hat 14 Schüler aus der Ukraine in den Schulbetrieb aufgenommen. Das teilt THG-Direktorin Claudia Tatsch auf Anfrage mit.

Von Christoph Schennen

Schopfheim . Die Mädchen und Jungen aus dem von Russland überfallenen Land sind zehn bis 17 Jahre alt und gehen in die Klassen fünf bis zwölf. Die Schulleitung hat die Neuschüler auf die Klassen verteilt, wo es russisch oder ukrainisch sprechende Schüler gibt, die ihnen bei der Orientierung im Schulalltag zur Seite stehen.

Deutsche Kultur auf dem Lehrplan

Die Kinder und Jugendlichen sind in den Unterricht am THG eingebunden und werden zusätzlich online von ihren ukrainischen Lehrern unterrichtet. Nach den Osterferien soll im THG eine Vorbereitungsklasse für die ukrainischen Flüchtlingskinder eingerichtet werden.

„Dort bekommen die Jungen und Mädchen zwei Stunden Deutschunterricht am Tag“, sagt Claudia Tatsch. Es gebe ukrainische Kinder, die keine deutschen Sprachkenntnisse haben, aber auch solche, die seit fünf Jahren Deutsch sprechen.

Um die Kinder und Jugendlichen kümmern sich zwei Lehrerinnen, die Sprachunterricht geben, sowie drei Mütter, von denen eine die psychologische Betreuung der Schüler übernimmt.

In den Vorbereitungsklassen gehe es nicht nur darum, die deutsche Sprache zu lernen, sagt Claudia Tatsch, sondern auch darum, die deutsche Kultur kennenzulernen. Die jungen Menschen werden in den Alltag eingeführt und mit den deutschen Umgangsformen vertraut gemacht.

Idoia Barañano, Fremdsprachenlehrerin am THG, ist die Kontaktperson für die Eltern der ukrainischen Schüler sowie für die Lehrer, die ein ukrainisches Kind in ihrer Klasse haben. Barañano sagt: „Es tut den ukrainischen Schülern gut, unter anderen Schülern zu sein, um auf andere Gedanken zu kommen. Dafür sind sie dankbar.“

Claudia Tatsch hält eine Zusammenarbeit der Schulen, die Flüchtlingskinder betreuen, für dringend notwendig. Wichtig sei es, Schreiben wie etwa das Entschuldigungsformular, das Eltern bei Abwesenheit ihres Kindes ausfüllen müssen, oder Impfnachweisformulare in die ukrainische Sprache zu übersetzen. Für die Geflüchteten sei die deutsche Bürokratie schließlich eine Herausforderung.

Gut wäre es auch, wenn die Schüler ein digitales Endgerät - zum Beispiel iPads - bekämen, um die IServ-Schulplattform nutzen zu können.

24 Schüler pro Vorbereitungsklasse

Um die Schüler unterrichten zu können, bedarf es zudem eines Unterrichtsraums. Es gibt zwar einen Raum in der Schule, den man für den Unterricht nutzen könnte, aber für 24 Schüler ist er zu klein.

Claudia Tatsch hofft daher, dass schnellstmöglich Schülerpavillons am Gymnasium aufgestellt werden, um das Problem der fehlenden Klassenräume zu lösen.

Die Friedrich-Ebert-Schule hat Flüchtlingskinder ebenfalls in solchen Containern unterrichtet, und das THG ist in Container ausgewichen, als einst Klassenräume wegen Renovierungsarbeiten nicht zur Verfügung standen. Stühle, Tische und Tafeln für die Container-Klassenräume seien vorhanden, so Claudia Tatsch.

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