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Schopfheim Zwei Zapfsäulen für Elektroautos

(hjh)
Weihten die neue Stromtankstelle beim Autohaus Lehmann ein (von links): Urs Brändlin, Bürgermeister Dirk Harscher, Stefan Leder und EEA-Beauftragte Christine Griebel. Foto: Hans-Jürgen Hege

E-Mobilität: Autohaus Lehmann weiht neue Stromtankstelle ein.

Schopfheim - Für Bürgermeister Dirk Harscher sind Stromtankstellen ein wichtiger Beitrag zur Strukturverbesserung. Diese seien notwendig, um den Umstieg auf elektrisch betriebene Fahrzeuge zu beschleunigen.

Insofern freute ihn, dass das Autohaus Lehmann am Dienstag zwei „Strom-Zapfsäulen“ mit den dazugehörenden Parkplätzen in Betrieb nahm.

Für die beiden Geschäftsführer Urs Brändlin und Stefan Leder ist dies in erster Linie eine Serviceleistung nicht nur für Kunden, sondern für alle Fahrer, die auf Strom statt Diesel oder Benzin setzen. Schließlich wissen die beiden genau, dass der Absatz solcher Elektro-Fahrzeuge derzeit noch weit hinter den Erwartungen herhinkt.

Auch Kunden ihres Autohauses interessieren sich für Diesel und Benziner und wollen kaum etwas wissen von Elektro- und Hybridantrieben, obwohl die bei den Fahrten eigentlich gute Werte abliefern.

„Das Problem ist der Preis“, betont Urs Brändlin und deutet auf einen weißen Transporter, der zur offiziellen Inbetriebnahme der Stromtankstelle in der Hohe-Flum-Straße 1 auf dem Firmengelände steht. Dieses Fahrzeug sei aus Freiburg nach Schopfheim überführt worden, die Leistung der Batterie habe bei der Fahrt um 70 Prozent abgenommen. Und zum „Auftanken“ ist mit einer Ladezeit von vier Stunden zu rechnen.

„Von Freiburg nach Schopfheim und zurück ist nicht drin“, sagt Brändlin, der versteht, dass sich vor allem Handwerker als potenzielle Kunden solcher Transporter schwertun mit dem Umstieg, der auch preislich kein Geschäft zu sein scheint: „Der Wagen kostet 54 000 Euro. Dafür erhält man zwei Benzin- oder Dieselfahrzeug mit gleicher Ausstattung.“

Dass die Käufer als Anreiz auf einen staatlichen Zuschuss von 1500 Euro hoffen dürfen, sei ganz sicher kein zusätzlicher Kaufanreiz, meint der Geschäftsführer, der wie Kompagnon Stefan Leder der Bundesregierung ein Nachlegen empfiehlt, wenn sie den Umstieg auf umweltfreundlichere Technologien forcieren wolle.

Überlaufen wird die Stromtankstelle in Gündenhausen bis dahin sicherlich nicht. Das hat sich bereits in den ersten sechs Wochen nach der Montage gezeigt. Obwohl die neue Tankstelle in allen offiziellen Verzeichnissen und einschlägigen Apps auf Handys ausgewiesen ist und obwohl sie so ausgestattet ist, dass Kunden mit jeder üblichen App oder Karte bezahlen können, hat bis dato noch nicht einer von dem neuen Angebot Gebrauch gemacht.

Beim Autohaus Lehmann hofft man, dass ihrer eigenen Zapfsäule nicht dasselbe Malheur passiert wie vor einiger Zeit der Stromtankstelle bei der Stadthalle: „Als wir einen Kunden dorthin zum Aufladen schickten, stellte der fest, dass das nicht möglich war“, berichten die Autohändler. Beim Öffnen der Säule hätten deren Betreiber unter der Verkleidung ein Wespennest entdeckt – Hinweis dafür, dass auch dort die Strom-Nachfrage nicht allzu groß zu sein scheint.

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