Matthäuskirche mit großem Minuspunkt
Während St. Agathe also etliche Pluspunkte auf ihrer Seite hat, hat die Matthäuskirche einen großen Minuspunkt: Sie ist ein Kind ihrer Zeit – und das bedeutet für die 1960er Jahre: Ein Betonbau, der nach heutigen Kriterien in Sachen Energieeffizienz und Dämmung „unglaublich schlecht abschneidet“, wie Krumm bedauert. Das wiederum verträgt sich absolut nicht mit der zweiten großen Zielvorgabe der Landeskirche: Bis 2040 müssen alle ihre Gebäude klimaneutral sein. „Das dafür nötige Geld haben wir nie und nimmer“, sagt die Pfarrerin. Was also wird aus der Matthäuskirche auf längere Sicht? „Ich weiß es nicht“, bekennt Krumm.
Wiechser Kirche im Zweifel zurück an die Stadt
In der Kirchengemeinde Schopfheim gibt es für das Gemeindehaus in Langenau sowie die Kirche und das Pfarrhaus mit Gemeinderäumen in Wiechs ab sofort kein Geld mehr von der Landeskirche. Ohne diese Zuschüsse könne die Kirchengemeinde die Gebäude auf Dauer nicht halten, hatte Pfarrer Martin Schmitthenner schon im Herbst deutlich gemacht, es sei denn, man finde einen Weg, die Gebäude zu finanzieren. „Die Zukunft ist ungewiss“, sagte Schmitthenner damals.
„Momentan ist nicht daran gedacht, die Kirche in Wiechs zu verkaufen“, betont Schmitthenner auf Nachfrage dieser Tage. Viel mehr versuche die Kirchengemeinde, sie ohne Zuschüsse in kirchlichem Gebrauch zu erhalten. Falls das irgendwann einmal nicht mehr gehen sollte, falle die Wiechser Kirche vertragsgemäß an die Stadt Schopfheim zurück.
Die Gemeindehäuser in Langenau und Wiechs werden aktuell zu unterschiedlichen Zwecken genutzt – in Langenau beispielsweise für Gottesdienste und sonstige Gemeindeveranstaltungen, in Wiechs auch für die Kernzeitbetreuung; auch als Flüchtlingsunterkunft diente es schon.
Gemeindehaus auf grün, drei Kirchen auf hellgrün
Das Gemeindehaus in Schopfheim steht im Ampelsystem auf Grün. „Hier wird es irgendwann einen Um- oder Neubau geben“, erläutert Schmitthenner. Die drei übrigen Kirchen der Kirchengemeinde Schopfheim – Stadtkirche, Alte Kirche St. Michael und Kirche Eichen – stehen auf hellgrün. Die Baulast liegt bei den „hellgrünen“ Gebäuden zu mindestens 70 Prozent bei Dritten (etwa Land oder politischer Gemeinde), sodass die Kirche mit vergleichsweise wenigen Eigenmitteln beteiligt ist – und sich aus dieser Beteiligung auch nicht zurückzieht.