Schwörstadt AfD-Ergebnis ist erschreckend

Die Oberbadische
Gemeinderäte und auch Bürgermeisterin Christine Trautwein-Domschat beteiligten sich bei der jüngsten Bundestagswahl an der Auszählung der Stimmen in Schwörstadt. Foto: Gerd Lustig Foto: Die Oberbadische

Bundestagswahl: Stimmen aus Schwörstadt

Von Gerd Lustig

Schwörstadt. Auch Schwörstadt hat gewählt – allerdings nicht ganz im Bundestrend. Da gab es doch die eine oder andere deutliche Abweichung. Exakt 19.50 Uhr am Wahlabend stand das Ergebnis fest – im Übrigen als Erstes im gesamten Landkreis Lörrach. Von 1781 Wahlberechtigten gaben 1377 ihre Stimme ab, was einer Wahlbeteiligung von 77,3 Prozent entspricht. Am auffälligsten waren die 46,6 Prozent der Stimmen für die CDU bei den Erststimmen, in Dossenbach lag der Anteil gar bei knapp 50 Prozent. Bemerkenswert waren zudem die 15,2 Prozent der Zweitstimmen für Bündnis 90/Die Grünen sowie auch die 10,8 Prozent für die FDP. Die AfD erhielt 10,0 Prozent der Erst- und 9,5 Prozent der Zweitstimmen.

Nur einige wenige Einwohner verfolgten die Auszählung der Stimmen durch die anwesenden 14 Wahlhelfer in der Festhalle.

Stimmen zur Wahl

Bürgermeisterin Christine Trautwein-Domschat: „Der Trend in der gesamten Bundesrepublik spiegelt sich auch weitestgehend in der Wahl in Schwörstadt wider. Gefreut mich vor allem die hohe Wahlbeteiligung von 77,3 Prozent. Dass die AfD deutlich zulegt hat und auch hier auf einen Anteil von 10,0 Prozent bei den Erststimmen und 9,51 Prozent bei den Zweitstimmen kam, ist natürlich schon ein Wort. Da waren sicherlich auch einige Protestwähler dabei. Ich hoffe aber, dass dies Politiker und Politik aufrüttelt.“

Harald Ebner, CDU-Gemeinderat: „Es ist entsetzlich, wie viele Stimmen die AfD auch bei uns gekriegt hat. Nach diesem Wahlergebnis hoffe ich nicht auf eine erneute Große Koalition (GroKo). Dass so gewählt wurde und die großen Parteien Federn lassen mussten, liegt sicher auch daran, dass Opposition und Wahlkampf gleichzeitig geht. Da wurde in der Regierung Vieles gemeinsam auf den Weg gebracht. Eine künftig mögliche so genannte Jamaika-Koalition, also CDU/FDP/Grüne, fände ich wesentlich interessanter als eine Große Koalition.“

Frank Lückfeldt, Gemeinderat Freie Wähler: „Das Ergebnis der AfD war ja leider zu erwarten. Ich hatte aber gehofft, dass sie weniger Stimmen bekommen. Auffallend war auch, dass es viele Kombi-Wähler gab, nämlich Erststimme für die CDU, die Zweitstimme dann für FDP oder die Grünen.“

Irene Knauber, Gemeinderätin Freie Wähler: „Den Stimmenanteil für die AfD finde ich erschreckend. Auch wenn man mit der Politik nicht zufrieden ist, finde ich es einfach nicht gut, dass man dann eine solche Partei wählt.“

Stephan Frank, CDU-Gemeinderat: „Das Ergebnis geht soweit in Ordnung, auch wenn insgesamt nicht ganz im Bundestrend gewählt wurde. Zuletzt hatten die Medien ja immer nur die kleinen Parteien gepusht. Da gab es regelrecht ein Rennen um den dritten Platz hinter CDU und SPD. Was ich mir indes nicht wünsche, dass man die Rolle der stärksten Oppositionspartei an die AfD abgibt. Vielleicht gibt es ja noch ein Umdenken bei der SPD.“

Doris Schütz, CDU-Gemeinderätin: „Das Ergebnis für die AfD ist schon erschreckend.“

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