Doch dann saß er da am Morgen des 14. September s im Rathaus. Nicht auf dem Chefsessel des Bürgermeisters, denn der war nach Prüfung des Bugger’schen Rücktrittsgesuches erst zum 1. Dezember wirklich frei, sondern auf dem ebenfalls vakanten Stuhl des Rechnungsamtsleiters. „Und ich hatte wenig Ahnung, was ich hier tun sollte“, gesteht Ebner und erinnert sich, dass er in den Anfangstagen schon ein wenig schlechter geschlafen hatte als sonst.
Also machte er sich flugs daran, mit den Mitarbeitern im Rathaus zu sprechen, versuchte sich einzuarbeiten, wo es nur ging und wo es erforderlich war. „Das Problem war ja auch, dass es überhaupt keine Übergabe für die Amtsgeschäfte gab“, bedauert der 64-Jährige, dass es so gelaufen ist. Eine komplette Verwaltung zu führen, das sei schließlich eine enorme Herausforderung. Vieles sehe man auf den ersten Blick gar nicht. Doch gemeinsam mit den Mitarbeitern im Rathaus sei diese Herausforderung gelungen.
Stolz ist er im Blick zurück, dass er – neben der Erledigung des Tagesgeschäfts – ein paar Dinge in der Gemeinde anstoßen konnte. So schaffte er es, dass die Kommune im letzten Moment noch auf das Projekt „Rheinuferrundweg extended“ aufspringen konnte, und brachte zudem ordentlich Bewegung in die Hochwasserproblematik von Niederdossenbach. Das gilt auch für das künftige Baugebiet „Am Rhein“ südlich der Bahn. Auch beim Rheinschwimmbad zeichnen sich – nach Gesprächen mit Landratsamt und Regierungspräsidium – offenbar kleine Erfolge und erste Lösungen ab. „Das aber muss die Bürgermeisterin jetzt weiterführen“, sagt Ebner.