Schwörstadt Bauhof und Jugend teilen sich den gleichen Raum

Rolf Reißmann
Meinungsbildung vor Ort: Bauhofleiter Christoph Herm (links) in der alten Dusche im Gespräch mit den Gemeinderäten Doris Schütz und Thomas Schneider. Foto: Rolf Reißmann

Der zumeist ungenutzte Jugendraum über dem Werkhof in Schwörstadt bekommt eine Zusatzfunktion. Er wird zum Pausenbereich für die Mitarbeiter, die räumlich bisher ziemlich prekär untergebracht sind.

Auf den ersten Blick sah das wichtigste Thema der Gemeinderatssitzung am Donnerstagabend gar nicht so spannungsgeladen aus. Die Verwaltung hatte den Vorschlag eingebracht, sehr kurzfristig die Arbeitsbedingungen für Mitarbeiter des Bauhofs zu verbessern. Dazu sollte künftig der darübergelegene Jugendraum als Aufenthaltszimmer und Büro des Bauhofleiters genutzt werden. Bisher bestanden dafür nämlich im Bauhof sehr schlechte Bedingungen.

Mitarbeiter spülen Geschirr in der Toilette

Abgesehen davon, dass aktuell der Pausenraum gleichzeitig als Büro des Bauhofleiters dient, seien die hygienischen Zustände und auch die Ausstattung nicht zweckmäßig, hieß es. Es gebe nur einen sehr alten Kocher mit zwei Platten, keinen Kühlschrank, und das Geschirr müsse mangels Spülbecken in der Toilette abgewaschen werden.

Oben im Jugendraum gibt es neben viel Platz auch eine eingerichtete Küche. Seit Jahren wurde der Raum nicht mehr von der Jugend genutzt, eine zeitweilige Nutzung durch andere Partner läuft auch aus.

Doch mehrere Gemeinderäte waren mit dem Vorschlag nicht einverstanden. Es könnte ja sein, dass Jugendliche doch mal etwas in diesem Raum vorhätten, der Fußboden könnte zerkratzt werden – und andere Gegenargumente kamen. Rebecca Eckert wies zudem darauf hin, dass wohl die meisten der Jugendlichen im Ort gar nicht wüssten, dass es diesen Jugendraum gebe.

Rat unterbricht Sitzung für spontanen Ortstermin

Schnell wurde deutlich, dass nur Matthias Kipf die Situation vor Ort kannte, weil er vor einigen Tagen den Bauhof besucht hatte. Deshalb fand der Vorschlag Zustimmung, die Sitzung zu unterbrechen und die Örtlichkeit anzusehen. Bauhofleiter Christoph Herm zeigte dem Gremium dann alles.

Arbeitsstättenverordnung erfordert rasches Handeln

Als die Sitzung weiterging, sprachen sich die meisten Gemeinderäte dafür aus, das Büro unten zu belassen. Der Raum oben sei zwar größer, aber die Erreichbarkeit aufwendiger.

Zu Beginn hatten sich etliche Ratsmitglieder überrascht gezeigt, dass dieses Thema plötzlich so dringlich sei. Es sei in der Vergangenheit nicht ausreichend beachtet worden, erklärte Bürgermeisterin Christine Trautwein-Domschat, aber die Umsetzung der Arbeitsstättenverordnung solle nunmehr sehr schnell erfolgen. Eckert fragte nach einer Containerlösung, doch dies, so die Bürgermeisterin, sei zu teuer. Die Umnutzung des Jugendraumes erfordere nur geringen finanziellen Aufwand.

Schließlich einigte sich das Gremium darauf, den Jugendraum sofort als Pausenraum für den Bauhof zu nutzen, ohne die jetzige Funktion aufzugeben. Dann solle eben eine Terminplanung eingeführt werden, damit beides möglich sei. Diese Regelung soll für zwei Jahre gelten, aber bereits im kommenden soll eine erneute Beratung erfolgen.

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