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Schwörstadt Mal kurz nach Ägypten reisen

Die Oberbadische
Das Schnitzelbanksingen des Gesangvereins Dossenbach fand im alten Ägypten statt. Foto: Rolf Reißmann Foto: Die Oberbadische

Schnitezlbanksingen: Mikado geht auch ohne Stäbchen

Von Rolf Reißmann

Schwörstadt-Dossenbach. Wahrlich nicht am Nil liegt Dossenbach, doch am Samstagabend kam der kleine Ortsteil dem Riesenstrom ziemlich nahe. „Ägypten – heißer Wüstensand, Dossenbach im Morgenland“ lautete das Motto für das diesjährige Schnitzelbanksingen.

Der Musikverein gab der ohnehin schon heißen Stimmung noch den letzten Kick. Gleich der Einzug stellte die ägyptischen Dimensionen in Dossenbach klar, schier hunderte Darsteller suchten ihren Weg zur Bühne, und zwar in einer Endlosschleife. Carola Bachthaler – sie war ihrem Kostüm nach aus Rom nach Ägypten gekommen – begrüßte die feierwütigen Gäste mit ihren Oberhäuptern, das waren Königin Christine Tut-Ench-Domschat und Arndt, der Schönhauer.

Noch gar nicht richtig im Wüstensand angekommen, meldete gleich der erste Scheich sein Interesse an Dossenbach an. Zohlen und Harget zusammen wolle er kaufen, um sie zur Kamelweide umzugestalten. So folgte eine Nummer nach der anderen im harmonischem Fluss. Ob nun die etwas skurrilen Urlauberinnen gegen ihre ägyptischen Problemchen ankämpften oder die Dossenbacher Müllsammler den hiesigen Alltag zuspitzten, kurzweilig war es durchweg. Carola, die römische Besucherin, hatte in Ägypten eine tolle Begleiterin gefunden, nämlich die etwas zickige und überdrehte Kleopatra, für Gerd Bolanz war das wohl die Glanzrolle seines Lebens. So führte das Spiel schließlich zum Höhepunkt – zur Schnitzelbank.

Jürgen Nass und Joachim Kuttler hielten mit flotten Texten den Dossenbachern den Spiegel vor, musikalisch begleitet von Peter Jesse und Hans-Peter Wegner. Ob nun die Irrfahrt der Feuerwehr auf der Suche nach einem Brand, die weggesperrte Kindergärtnerin oder das überlange Regelwerk für die Vermietung des Bürgersaals: Die Schnitzelbänkler trafen durchweg ins Schwarze.

Nach knapp zwei Stunden war plötzlich Pause, niemand hatte bemerkt, wie die Zeit vergangen war. Gäste aus Rheinfelden, die Latscharis zogen ein. Sie boten Fasnachtsmusik vom Feinsten. Der zweite Teil des Programms erwies sich als Bildungsangebot. Schon einmal „Mensch ärgere Dich nicht“ ohne Brett, Männle und Würfel gespielt oder Mikado ohne Stäbe gewonnen? In Dossenbach konnte man es lernen.

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