Schwörstadt Rat ringt sich zum „Ja“ durch

(rr)
Schwörstadt übernimmt die Planungskosten für den Umbau der Bahnsteige. Foto: Rolf Reißmann

Bahnsteigumbau: Schwörstadt stimmt Planungskosten zu.

Schwörstadt - Die Diskussion dauerte schon einige Wochen an, während der Sitzung des Gemeinderats Schwörstadt Anfang Mai wurde das Thema sogar verschoben. Soll sich die Gemeinde an den Planungskosten für den Umbau des Bahnhaltepunktes beteiligen oder nicht. Am Montagabend behandelte der Rat das Thema nun endgültig.

Im Hintergrund steht die Tatsache, dass die Bahnsteige der Heidensteingemeinde nicht lang genug sind für Züge in Doppeltraktion. An den Planungskosten, nicht aber an den Baukosten selbst müssen sich die Orte beteiligen. Hier allerdings müssen die beiden Perrons auch noch erhöht werden. Derzeit liegen sie 38 Zentimeter über der Schienenoberkante, künftig müssen es 55 Zentimeter für den stufenfreien Zutritt zu den Zügen sein.

Doch gerade dies bringt hier noch ein weiteres Problem. Die seit längerem bestehenden Zugangsrampen entsprechen nicht den heutigen Vorschriften, sie sind zu steil. Um sie an die maximal zulässigen sechs Prozent anzugleichen, müssten sie erheblich verlängert werden, doch dafür fehlt der Platz. Nun besteht bei der Deutschen Bahn die Regelung, dass lediglich Stationen mit mehr als 1000 Fahrgästen pro Tag behindertengerecht ausgebaut werden müssen. In Schwörstadt fahren derzeit etwa 530 Personen pro Tag mit einem Zug. Die Prognose geht von 570 in der Zukunft aus. Michael Felber von DB Netz erläuterte, der Verzicht auf den normgerechten stufenfreien Ausbau sei auch deshalb vertretbar, weil in der Umgebung barrierefreie Bahnhöfe entstehen. „Sowohl Rheinfelden als auch Brennet werden normgerecht ausgebaut, da gerade Behinderte fast ausschließlich mit einem Auto zum Bahnhof fahren, finden sie von Schwörstadt aus unter zehn Kilometern Entfernung eine geeignete Station,“ erklärte er.

Harald Ebener (CDU) verwies darauf, dass nur wenige Reisende mit Einschränkungen den Haltepunkt im Ort nutzen, sie kommen mit den jetzigen Anlagen klar. Die Gemeinde müsse ihr Grenzen auch offen nennen und sich für den vorgeschlagenen Ausbau entscheiden. Frank Lückfeldt (FW) bekräftigte nochmals, dass bei dieser als Variante 2 bezeichneten Lösung garantiert keine Verschlechterung eintreten werde, eher werde es eine leichte Verbesserung geben. „Wir müssen auch sehen, dass die Planungskosten für den Ausbau des jetzige Zustandes bezuschusst sind durch Kreis und Land“, sagte Bürgermeisterin Christine Trautwein-Domschat. „Dies würde bei einem weiterem Ausbau entfallen.“ Sollte die Gemeinde sich überhaupt nicht an den Planungskosten beteiligen, würde der Halt in Schwörstadt aufgehoben.

Der Gemeinderat beschloss mit einer Gegenstimme die Übernahme von Planungskosten. Nun müsen rund 50 000 Euro im nächsten Haushaltsplan berücksichtigt werden.

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