^ Schwörstadt: Zu einer Kleinstadt reicht es halt noch nicht - Schwörstadt - Verlagshaus Jaumann

Schwörstadt Zu einer Kleinstadt reicht es halt noch nicht

Die Oberbadische

Fasnacht: Schwörstadts Rathaus ist „fest in Frauenhand, nicht ein einziger Mann, das ist eine Schand“

Schwörstadt (pem). Um gute Ideen ist die Schwörstädter Narrenzunft um ihren souveränen Oberschneck Jürgen Zwigart nicht verlegen. Was die Recken in ihrer kurzweiligen Narrenrevue beim Zunftabend boten, konnte sich hören und sehen lassen. Schade nur, dass die Halle vergleichsweise schwach besetzt war.

Bürgermeisterin Christine Trautwein-Domschat hat indes für närrische Schlagzeilen gesorgt. Und zwar, weil sie am Zunftabend – urlaubsbedingt – durch Abwesenheit glänzte. „Wir haben mit Bedauern vernommen, Frau Bürgermeisterin ist in Urlaub gefahren, das gefällt uns gar nicht. Hallo Arthur, du bist immer da“, fiel die Begrüßung des Oberschnecks aus.

Franziska Echtle legte noch eins drauf und fragte: „Warum hast du gerade jetzt Ferien genommen?“ Der Teenager stand an diesem Abend zum ersten Mal in der Bütt und bewies echtes Talent.

So viele Damen im Rathaus – diesem Thema haben die Schwörstädter ihren Stempel aufgedrückt. „’S Rathaus fest in Frauenhand, nicht ein einziger Mann, das ist eine Schand“, lautete das Credo des Zunftabends nach einer Idee von Manfred Henle, der somit Sieger beim Motto-Aufruf wurde. Manuela Kaiser, welche die Bürgermeistern meisterhaft imitierte, lachte stolz: „In ganz Deutschland gibt es kein Rathaus, wo nur Frauen sind.“

Als Bauleiter moderierte Marco Probst die einzelnen Nummern, was perfekt zum neu geplanten Baugebiet am Rhein passte. Dazu lud er den Bürgermeisterstellvertreter Harald Ebner auf die Bühne ein, um zumindest einmal den symbolischen Spatenstich mit einem Häufchen Erde vorzunehmen. „Mit dem geplanten Wohngebiet – falls es fertig und besiedelt ist – wird die Einwohnerzahl nicht für eine Kleinstadt reichen“, rechneten die Wäschbachwieber mit ihrer Lehrerin Margarete Andrée humorvoll aus.

Da wurde von den Ratsmitgliedern – eine Truppe Rebbachgeister – eine politische Ortsbegehung zum Rheinweg samt Schwimmbad unternommen. Sie plauderten munter drauf los und verrieten beispielsweise, warum der Ortsvorsteher aus Dossenbach etwas später zu den Sitzungen kommt: Er holt sich ein paar Brötchen zum Vespern, und um Punkt 12 Uhr verlässt er den Ratstisch, denn seine Liesel hat gekocht.

Aber auch die Bürgermeisterin musste erneut dran glauben: Warum lädt sie zu den Sitzungen am Vormittag ein? Antwort: Da kommen weniger Leute, das macht das Regieren einfacher.

Es fehlte an nichts an diesem Zunftabend: ausgetüftelte Pointen, Fasnachtsspäße, Lokalkolorit, tolle Turner- und Tanzshows, aufwendige Requisiten und eine eindrucksvolle Maske.

Ehrungen

Petra Probst wurde für 30 Jahre und Miriam Kurz für zehn Jahre aktive Fasnacht ausgezeichnet.

Mitwirkende:

Den Abend gestalteten Jürgen Zwigart, Hubert Schlageter, Matthias Andrée mit seinen Söhnen Kian und Evan, Christina Schwarz, Fabienne Lambelet, Marie-Theres Lutz, Marco Probst, Franziska Echtle, Manuela Kaiser, Claudius Asal, Nadine Andrée und Laura Asal sowie die Teenager des Turnvereins und der Narrenzunftsamen.

FOTOGALERIE Weitere Fotos unter www.dieoberbadische.de

Umfrage

Bargeld

Die FDP fordert Änderungen beim Bürgergeld. Unter anderem verlangt sie schärfere Sanktionen. Was halten Sie davon?

Ergebnis anzeigen
loading