Senioren in Lörrach-Haagen Wie wird man in Haagen gut älter?

Regine Ounas-Kräusel
Mit „Gut älter werden“ will die Stadt mit den Bürgern die Stadtquartiere so entwickeln, dass Senioren dort so lange wie möglich selbstständig leben können. 2020 startete das Projekt in Stette, jetzt ist Haagen an der Reihe (Archiv). Foto: Regine Ounas-Kräusel

Viele Haagenern Senioren wünschen sich einen Lebensmittelladen und wollen sich engagieren. Das hat eine Umfrage ergeben. Auch im hohen Alter wollen viele im Ortsteil bleiben.

Das ergab eine Umfrage. Das Quartiersprojekt „Gut älter werden in Haagen“startet am 20. Oktober.

Sie sei sehr glücklich über das Interesse der Haagener Senioren, sagte Ute Hammler, die Seniorenbeauftragte der Stadt, im Gespräch mit unserer Zeitung: 251 von 930 angeschriebenen Haagenern ab 60 hätten ihren Fragebogen zurück geschickt - das seien 27 Prozent und damit ein hoher Anteil.

In den eigenen vier Wänden

Mit dem Projekt „Gut älter werden“ will die Stadt die Wohnquartiere so gestalten, dass sich Senioren dort wohlfühlen und möglichst lange in ihren eigenen vier Wänden leben können. Gleichzeitig soll das Engagement der Bürger gefördert werden. Das Projekt fand bisher in Stetten, Tumringen und in Brombach/Hauingen statt.

Die Anschubfinanzierung kam aus dem Landesprogramm „Quartier 2020 gemeinsam gestalten“. Nach und nach soll das Projekt für die Senioren aber in eine umfassende Quartiersarbeit eingebettet werden. Das Rathaus wolle in Zukunft das Zusammenleben aller Generationen und das Bürgerengagement in Lörrachs Stadtquartieren fördern, berichtete Ute Hammler.

Laden ist Dauerthema

Die Umfrage unter Haagens Senioren, die von April bis Juni lief, hat eine Projektgruppe um Ute Hammler und Ortsvorsteher Horst Simon ausgearbeitet. Die Ergebnisse: Fast alle Senioren notierten in ihrem Fragebogen den Wunsch nach einem Lebensmittelladen in Haagen. Ein Dauerthema, erst Recht seit mit der Metzgerei Bachmann das einzige Haagener Lebensmittelgeschäft schloss.

Treffpunkte vermisst

Nur etwa die Hälfte der Antwortenden kennt bestehende Angebote für Ältere im Ortsteil, etwa Sportangebote oder den Altennachmittag der Kirche im Nebenraum der Schlossberghalle. Wer sie kennt, ist aber zufrieden.

Ortsvorsteher Horst Simon biete den Nebenraum der Halle für weitere Aktivitäten an, da etliche Senioren Treffpunkte in Haagen vermissen, berichtete Ute Hammler. In Brombach/Hauingen seien aus dem Bedürfnis nach Gemeinschaft ein Mittagstisch und ein Brezelfrühstück entstanden.

Weiterhin ergab die Umfrage, dass die meisten Haagener Senioren schon mindestens 30 Jahre im Ortsteil wohnen. Sollten sie eines Tages nicht mehr alleine zurechtkommen, möchten sie am liebsten in ein betreutes Wohnen in der vertrauten Umgebung ziehen. Hochbetagte Menschen über 85 äußerten teilweise andere Wünsche als junge Senioren: In dieser Altersgruppe wünschte sich fast jeder Zweite (43 Prozent) Unnterstützung im Alltag wie Einkaufshilfen oder einen Fahrdienst zum Arzt.

Engagement gezeigt

Besonders ermutigend fand es Ute Hammler, dass sich 100 der antwortenden Senioren vorstellen konnten, sich beim Projekt „Gut älter werden in Haagen“ zu engagieren. Sie dankte Andrea Heidenreich, Vera Holdermann und Jutta di Marco von der Projektgruppe, dass sie die Haagener Senioren ermutigt hätten, an der Umfrage teilzunehmen.

Bei der Veranstaltung am 20. Oktober wollen Ute Hammler und das Team die Bürger nochmals über das Projekt „Gut älter werden in Haagen“ informieren und mit ihnen die nächsten Schritte überlegen. Willkommen sind nicht nur Senioren, sondern alle Interessierten.

Veranstaltung „Gut älter werden in Haagen“, 20. Oktober, 16 Uhr, Alte Halle

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