Auch die drei Stücke von Sérgio Assad waren eine Bereicherung für das Repertoire, sei es die maritime „Jobiniana“ mit Meereswellenbewegungen oder das Abschiedslied „Farewell“ für die verstorbene Frau Assads. Manuel de Fallas ritueller Feuertanz mit seiner vertrackten Rhythmik ist immer ein Prüfstein für Gitarristen, hier war er die reine Kür. Kultivierter geht’s nicht, allenfalls noch etwas feuriger.
Balkanrhythmen und Jazz
Schon dieser erste Teil gab Gesprächsstoff für die Pause, und es ging genauso anregend weiter. Nach dem ältesten Werk kam das modernste, die Sonata Fantasia des serbischen Komponisten Dusan Bogdanović über typische Balkanmelodien und -rhythmen, kombiniert mit Elementen des Jazz und modernen Griff- und Zupftechniken. Bestand da tatsächlich eine „Gefahr für die Instrumente“? Das Credo dieses Duos ist, dass auch Johann Sebastian Bach in jedes Programm muss. Und die Aria aus den Goldberg-Variationen und ein Trio belegten ihr klar ausgehorchtes Bach-Spiel. Nicht ohne Grund nach Bach gesetzt war die in der Form modernisierte Toccata von Radamés Gnattali mit typischen südamerikanischen Samba-Rhythmen.
Zwei Zugaben bewiesen noch einmal den kultivierten Gitarrenklang, den kantablen Ton und gemeinsamen „Atem“ von Sören Golz und Ivan Danilov in Saiten-Häppchen von Edvard Grieg und Domenico Scarlatti. Wahrlich ein Fest der Gitarren!