Musikalischer Glanz
Ein Anliegen war es Sylvia Nopper, Lieder von Komponistinnen einzubringen, von Fanny Hensel, Bettina von Arnim, eigentlich eine Dichterin, und Ethel Smyth, Englands größter Komponistin, oder der langjährigen zeitgenössischen Basler Chorleiterin Susanne Würmli-Kollhopp.
Die wahrhaftigen Empfindungen und wunderbaren melodischen Erfindungen dieser Komponistinnen haben die Interpretinnen solistisch mit viel Einfühlung vorgestellt. Ein Sonderapplaus verdiente in dem Schwanenlied von Hensel die junge, kurzfristig vor einer Woche eingesprungene aktuelle Studentin von Nopper, Friederika Dvir, die großen Mut und vokales Können zeigte.
Auch wenn es nicht so war wie erhofft, dass an diesem Abend der Vollmond zu sehen war, auch nicht beim Verlassen der Kirche, so erklang er doch in Noppers berührender Interpretation der gefühlvollen Schubert-Romanze „Der Vollmond strahlt auf Bergeshöhn...“ aus dem Schauspiel „Rosamunde“ musikalisch in vollem Glanz.
Drei eher unbekannte, tiefromantische Lieder von Schumann, eine späte Liedergruppe mehrstimmiger Gesänge, vereinte die drei Solistinnen in einem homogenen Gesamtklang voller Innigkeit im Altarraum.
Mit ihrem Vortrag, der Wärme und Einfühlung besaß, konnten sie die unterschiedlichen Stimmungen der Mondenschein-Lieder und -Poesie hörbar machen, zwischendurch auch mal humorvoll wie in dem niederrheinischen Lied „Verstohlen geht der Mond auf“.
Werkdienlich und solide von Anastasia Stahl an Orgel und E-Piano begleitet, wussten Nopper, Dvir und Leijendekker diese Huldigungen an Mond, Abendstern und Nacht empfindungsvoll zu gestalten.
Bei diesem Themenkonzert konnten die Zuhörer, wenn nicht mondsüchtig, so doch liedsüchtig werden.