^ Sportmix: Acht Stunden purer Nervenkitzel - Sportmix - Verlagshaus Jaumann

Sportmix Acht Stunden purer Nervenkitzel

Die Oberbadische

Tennis Badenliga, Herren: Nach 7:2 gegen Weinheim schlägt Grenzach auch Tiengen mit 5:4

Ende gut, alles gut. Der TC 1923 Grenzach hat die Saison 2021 auf dem vierten Tabellenplatz abgeschlossen. Nach einem starken Auftritt am Samstag beim 7:2-Erfolg gegen den TC Weinheim setzten die Grenzacher gestern im Oberrhein-Derby gegen den TC Tiengen noch einen drauf, boten dem Favoriten einen grandiosen Fight. Am Ende siegten die Gastgeber auch gegen den Favoriten mit 5:4.

Von Uli Nodler

Grenzach-Wyhlen. Die Tiengener hatten den Titel bereits am Samstag bei der 4:5-Niederlage bei neuen Meister Schönberg verloren.

Grenzach und Tiengen boten gestern auf der Anlage am Gmeiniweg acht Stunden Nervenkitzel pur. Die Tiengener hätten die Begegnung in Grenzach 8:1 gewinnen müssen, um sich den Titel zu sichern. Das gelang ihnen letztlich nicht, weil der Gastgeber über sich hinaus wuchs.

Geschafft, aber mit sich und der Welt rundum zufrieden war TC 1923-Teamchef und Vorsitzender Thilo Kaltenbach: „Wir haben eine klasse Saison gespielt. Die Jungs hängten sich richtig rein, boten tolles Tennis. Und dann setzten sie heute ihren sehr guten Auftritten in dieser Saison das Sahnehäubchen auf. Ein richtig cooles Duell war’s gegen Tiengen. Es hätte eigentlich keinen Verlierer verdient gehabt. So macht Tennis unglaublich Spaß“, war Kaltenbach am Sonntagabend mit sich und der Welt zufrieden.

Ins gleiche Horn stieß auch Tiengens Mannschaftsführer Christoph Back: „Ich muss mich für die Leistung am letzten Saison-Spieltag tief vor meinen Jungs verneigen. Was sie an diesen Tagen geleistet haben war unglaublich.“ In der Tat: Der TC Tiengen hatte am Samstag den Sieg in Schönberg eigentlich in der Tasche. Nach einer 4:2-Führung nach den Einzeln holten sie im Doppel den fünften Siegpunkt. Doch beim Matchball ging die Filzkugel kaputt und der Ballwechsel wurde wiederholt. Und am Ende standen die Gäste mit leeren Händen da, weil Mitfavorit Schönberg alle drei Doppel gewonnen hatte. „Dass die Jungs nach diesem unglaublichen Tiefpunkt wieder aufgestanden sind und den Grenzachern so ein tolles Match geboten haben, war einfach unglaublich. Das war heute pure Werbung für den Tennissport.“

In der Tat: Das Bezirksduell war tatsächlich nichts für schwache Nerven. Nicht weniger als vier Einzel-Matches wurden erst im Tiebreak entschieden. Drei von diesen vier Drahtseilakten gewannen die Gäste.

Während sich Yannick Zürn an Position sechs in zwei Sätzen gegen Marvin Kromer durchsetzte, fiel die Entscheidung an den Positionen zwei und vier erst im Match-Tiebreak. Grenzachs Nummer zwei Jacob Kahoun gewann Satz eins gegen Justin Schlageter mit 6:2, verlor aber dann den Faden und gab Durchgang zwei mit 1:6 ab. Im Match-Tiebreak musste sich der Blondschopf dann mit 7:10 geschlagen. Übrigens: Zürn blieb in dieser Saison im Einzel unbezwungen.

Thilo Kaltenbach hatte in der Sonntags-Partie noch ein Ass im Ärmel. Doch es stach nicht. Nach langer Verletzungspause gab Muhammed Fetov sein Comeback. Der ehemalige Tiengener spielte stark, doch sein Gegner Glöckner war noch einen Tick stärker, holte mit 10:4 im Match-Tiebreak den Siegpunkt.

In der zweiten Serie machte dann ausgerechnet Klaus Jank den Titel-Hoffnungen des TC Tiengen einen Strich durch die Rechnung. Er schlug Leon Back in zwei Sätzen und holte den zweiten Siegpunkt für den Gastgeber. Die Gäste aus Tiengen hätten Grenzach mit 8:1 schlagen müssen, um Meister zu werden.

Dennoch war weiterhin Hochspannung geboten. Dafür sorgten Grenzachs Spitzenmann Dimitar Grabul und Grenzachs Nummer drei Alejo Prado. Während sich Grabul Tiengens Spanier Ignatzi Villacampa im Match-Tiebreak beugen musste, holte Prado gegen Oliver Mrose ebenfalls im Match-Tiebreak den dritten Grenzacher Punkt.

Mit einem 3:3-Remis ging’s in die Doppel-Partien. In den drei Doppelpartien fiel die Entscheidung bei zwei Begegnungen auch erst im Match-Tiebreak. Am Ende siegte Grenzach mit 5:4. Fetov und Jank gewannenden den entscheidenden Match-Tiebreak mit 14:12.

Schon am Samstag wurden die Zuschauer auf der Grenzacher Anlage für ihr kommen belohnt. Nach den Einzel führte Grenzach gegen Weinheim mit 4:2. Während Kahoun gegen den zweitligaerfahrenen Moritz in zwei Sätzen ebenso keine Mühe hatte wie Prado, Zürn und auch Fabian Beck, mussten sich Grabul und Jank in zwei Sätzen beugen. Und anschließend gewannen die Grenzacher auch noch alle drei Doppel, feierten am Ende einen klaren 7:2-Erfolg.

Zu den Gewinnern an diesem Tag zählte auch Thilo Kaltenbachs Schwiegermutter Irmi Berger. Sie hatte den Spielern beider Mannschaften einen spektakulären Käsekuchen gebacken.

TC 1923 Grenzach – TC Weinheim 7:2. Einzel: Grabul – Steinorth 6:7, 6:7; Kahoun – Hoffmann 6:1, 6:4; Prado – Albuszies 6:3, 6:1; Jank – Huck 6:7, 6:3, 7:10; Zürn – Sattler 6:1, 6:2; Beck – Amend 6:3, 6:1. Doppel: Kahoun/Zürn – Albuszies/Huck 6:1, 7:5; Grabul/Beck – Steinorth/Amend 3:6, 6:1, 10:5; Prado/Rodewald – Hoffmann/Sattler 6:4, 2:6, 12:10.

TC 1923 Grenzach – TC Tiengen 5:4. Einzel: Grabul – Villacampa 4:6, 6:3, 6:10; Kahoun – Schlageter 6:2, 1:6, 7:10; Prado – Mrose 4:6, 7:5, 10:3; Fetov – Glöckner 2:6, 7:5, 4:10; Jank – Back 6:3, 7:6; Zürn – Kromer 7:5, 6:1. Doppel: Sebesta/Prado – Villacampa/Mrose 6:2, 4:6 6:10; Kahoun/Zürn – Schlageter/Umland 6:3, 6:1; Fetov/Jank – Glöckner/Lüber 6:3, 5:7, 14:12.

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