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Die Oberbadische
Scott Allen (r.) & Co. wollen an die Leistungen der Vorsaison und der jüngsten Vorbereitung anknüpfen.Foto: Grant Hubbs Foto: Die Oberbadische

Eishockey DEL2: EHC Freiburg startet heute in eine ungewisse Spielzeit

Mit dem Derby gegen die Heilbronner Falken starten die Kufencracks des EHC Freiburg in die neue DEL2-Saison. Eine Saison der Ungewissheit. Kurz vor dem Eröffnungsbully haben sich die Breisgauer nochmals mit nordamerikanischen Talenten verstärkt.

Von Mirko Bähr

Freiburg. Es wird eine besondere Spielzeit in der zweithöchsten Spielklasse Deutschlands. Corona lässt auch hier grüßen. So werden die Spiele aufgrund der steigenden Corona-Infektionszahlen erst einmal ohne Zuschauer über die Bühne gehen. Auch im Derby gegen die schwäbischen Rivalen heute Abend bleibt die Echte Helden-Arena also leer.

Positive Auftritte in der Vorbereitung

Die Vorbereitung verlief nicht ganz so wie geplant. Wegen des Virus musste das eine oder andere geplante Match ausfallen. So auch der letzte Test gegen Memmingen. Dennoch ziehen die Wölfe ein positives Fazit. Drei klaren Siegen gegen die Liga-Konkurrenten aus Nauheim und Ravensburg sowie dem eher wenig aussagekräftigen 12:0 gegen Hügelsheim steht lediglich eine knappe Niederlage gegenüber. Gegen Frankfurt verlor die Truppe von Cheftrainer Peter Russell mit 1:2. Nun gilt es also, die gute Frühform in einen erfolgreichen Saisonstart umzumünzen.

Auch wenn die Fans vorerst fehlen, so ist in der DEL2 immerhin sportlich etwas geboten. Und wie. Denn erstmals darf der Meister am Ende wieder eine Etage nach oben. 2018 wurde die Wiedereinführung eines sportlichen Auf- und Abstiegs zwischen den Ligen DEL und DEL2 eingeführt. Diese Vereinbarung wurde unter dem Einfluss der Unwägbarkeiten und den wirtschaftlichen Schwierigkeiten aufgrund des Coronavirus ̈ für die Saison 2020/2021 nochmals angepasst. So wird auf den Abstieg des Letztplatzierten der DEL-Hauptrunde verzichtet. Die Aufstiegschance des DEL2-Meisters bleibt indes erhalten.

Die vergangene Runde wurde kurz vor dem Beginn der Playoffs aufgrund der Pandemie beendet. Der EHC Freiburg hätte sich im Viertelfinale mit den Ravensburg Towerstars gemessen. Seither war vieles anders als in normalen Zeiten. Der 46-jährige Chefcoach kam statt im Juli erst Ende September wieder aus Schottland zurück nach Deutschland, um mit dem Team die Vorbereitung zu absolvieren. Und auch das Training verläuft aufgrund der Hygieneregeln anders. Die Wölfe trainieren in drei Gruppen, es gibt drei verschiedene Umkleideräume.

Das Niveau der DEL2, so sind sich die Experten sicher, werde höher als noch in der vergangenen Runde sein. Der Grund: Weil die DEL wohl erst im Dezember beginnt, wird der eine oder andere Crack aus dem Oberhaus eine Liga tiefer Spielpraxis sammeln. Dennoch ist Russell zuversichtlich, was die Leistungsstärke seiner Equipe betrifft. Man sei etwas stärker einzuschätzen als vergangenes Jahr.

Russell weiß dabei genau, dass Luke Pither nicht mehr dabei ist. Der Stürmer war mit 21 Toren und 41 Vorlagen in der vergangenen Saison einer der Hauptgaranten für den dritten Platz des EHC nach der Hauptrunde. Pither war trotz eines gültigen Vertrages nicht mehr in den Breisgau zurückgekehrt. Die Corona-Pandemie sorgte bei seiner Familie und ihm für schlaflose Nächte.

Freiburg holt Hult als Ersatz für Pither

Die hatten auch die Verantwortlichen der Wölfe. Sie mussten sich Ende September auf die Suche nach einem Ersatz machen. Und diesen haben sie mit dem 32-jährigen Schweden Andreé Hult gefunden. Der spielte schon für Schwenningen, war zudem in Russland und Schweden aktiv.

Gemeinsam mit Nick Pageau, Scott Allen und Cam Spiro sehen sich die Freiburger auf den Ausländerpositionen gut aufgestellt. Allerdings: Pageau und Spiro fehlen derzeit noch angeschlagen. Um ihnen die nötige Zeit zu geben, um „100 Prozent fit zu werden“, wie Russell betonte, holte sich Freiburg für den Saisonstart noch zwei junge Nordamerikaner ins Boot. Skyler McKenzie (22) von den Winnipeg-Jets aus der NHL wird auf Leihbasis bis zum Start der Saison in Nordamerika in Freiburg bleiben. Dasselbe in grün beim 17-jährigen Deutsch-Kanadier Ryan Del Monte. Der Rechtsschütze kommt von den Barrie Colts aus der kanadischen Nachwuchsliga OHL in den Breisgau. Del Monte wird bis zum Saisonstart der OHL am 4. Februar das Trikot des EHC Freiburg tragen.

„Ich freue mich daher sehr, mit Ryan Del Monte ein weiteres junges Talent bei uns begrüßen zu können. Ryan ist ein guter Schlittschuhläufer, kann das Eis sehr gut lesen und ist auch physisch präsent. Mit 17 Jahren hat er gerade seine erste Saison in der OHL hinter sich und kann nun bei uns weitere Erfahrung sammeln“, freut sich Russell.

Der Name Del Monte ist beim EHC ein sehr bekannter Name. Dan Del Monte, Ryans Vater, spielte in den Spielzeiten 2000/01 und 2002/03 für den EHC, sein Onkel Dion trug zwischen 2000 und 2003 das Wölfe-Trikot.

Del Monte spielt in seiner Geburtsstadt

„Meine Eltern haben schon immer nur Gutes über Freiburg erzählt, und ich freue mich sehr auf meine Zeit bei den Wölfen. Selbstverständlich ist es für mich auch eine einzigartige Chance, diese Erfahrung sammeln zu können. Es ist wirklich etwas ganz Besonderes, an seinen Geburtsort zurückzukehren“, erklärt Ryan Del Monte.

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