„Diese Präzision ist enorm“

Lörrach. Sie haben einen festen Platz im Sportkalender. Die Darts-Weltmeisterschaften in London. Im alt ehrwürdigen Ally Pally messen sich die Stars der Szene, wie Michael van Gerwen und Gary Anderson, mit unbequemen Herausforderern. Schon einige Favoriten haben sich heuer aus dem Rennen um die WM-Krone verabschieden müssen. Peter Wright beispielsweise musste sich dem Deutschen Gabriel Clemens geschlagen geben. Eine echte Sensation. Unser Sportredakteur Mirko Bähr hat sich mit Christian Schubert unterhalten. Der gebürtige Lörracher ist ein echter Darts-Enthusiast und greift selbst zu den Pfeilen, die für manche die Welt bedeuten.

Frage: Kein Jahresausklang ohne Darts-WM. Dieses Mal aber ohne Fans im Ally Pally, dafür mit einem deutschen Senkrechtstarter. Was sagen Sie zur Leistung von Clemens?

Nach den Klasse-Leistungen in der vergangenen Saison hat man ihm so einiges zugetraut. Dass er dann aber den amtierenden Weltmeister in einem packenden Match schlägt, ist natürlich schon fantastisch.

Frage: Nach der Sensation gegen Peter Wright folgte dann aber im Achtelfinale eine bittere Pleite. Gleich sieben Match-Darts versemmelte Clemens dabei ...

Da haben ihm im entscheidenden Moment die Nerven versagt. Beide Akteure waren in diesem Spiel gleichstark. Wirklich schade, dass es nicht zum Einzug ins Viertelfinale gereicht hat für den Deutschen.

Frage: Dem geneigten WM-Zuschauer auf der Couch fehlt das Spektakel im Hintergrund. Fehlt auch Ihnen etwas in diesem Jahr?

Die feiernde Menge mit all den kreativen Outfits gehören zwar dazu, aber für mich persönlich steht das Darts im Vordergrund, sodass es dieses Jahr durchaus verschmerzbar ist.

Frage: Was macht diesen Sport für Sie so reizvoll?

Wer selbst spielt, weiß genau, wie enorm schwierig es ist, solch eine Präzision überhaupt erst zu erlernen, und diese dann auch unter Druck und Nervosität auf diesem Niveau aufrechtzuerhalten.

Frage: Letzte Frage: Wer holt sich die WM-Krone?

Da habe ich mich eigentlich auf Dimitri Van den Bergh aus Belgien festgelegt. Jetzt ist er aber auch schon raus. Dann wird es wohl Michael van Gerwen.

Zur Person: Christian Schubert (34) spielte während seines Studiums in Mainz selbst für ein Zweitliga-Team. Der Chemiker, den es mit seiner Familie dieser Tage aus Chur zurück ins Baselbiet zieht, beweist sein ruhiges Händchen nicht nur an der Scheibe, sondern auch am Schachbrett.