^ Sportmix: Ein gutes Auge für Pferde - Sportmix - Verlagshaus Jaumann

Sportmix Ein gutes Auge für Pferde

Die Oberbadische
Martin Frenk, Geschäftsführer des Pferdesportverbandes Südbaden, und Iris Keller (r.), Vorsitzende des Reiterrings Oberrhein und Präsidentin des Pferdesportverbandes Südbaden, ehren Heidi Hollenwäger für ihre Verdienste um den Reitsport mit der Ehrennadel in Gold. Foto: Jutta Schütz Foto: Die Oberbadische

Reiten Heidi Hollenwäger erhält Ehrennadel in Gold für ihre Verdienste

Wie viele Reitschülerinnen und Reitschüler sie ausgebildet hat, das weiß Heidi Hollenwäger (78) aus Mappach gar nicht mehr, bei den Pferden aber ist sie ziemlich sicher: „Es waren 60 Pferde“, sagt sie. Hollenwäger, die viele Reitschüler noch unter ihrem früheren Familiennamen Wetzel kennen, war eine der ganz großen Persönlichkeiten nicht nur bei der Ausbildung von Reitern, sondern selbst Vielseitigkeits-, Spring- und Dressurreiterin.

Bad Bellingen/Kandern (jut). In allen drei Disziplinen hat sie sowohl den Reiternachwuchs als auch Pferde ausgebildet. Zudem war sie bis vor wenigen Jahren noch Preisrichterin bei Reitturnieren in Südbaden.

Im Landhaus Ettenbühl, in Bad Bellingen-Hertingen, hatte ihre Karriere als Ausbilderin begonnen, deshalb wurde sie nun auch dort im Namen der Landeskommission für Pferdeleistungsprüfungen geehrt. Martin Frenk als Geschäftsführer des Pferdesportverbandes Südbaden und dessen Präsidentin Iris Keller, die auch Vorsitzende des Reiterrings Oberrhein ist, überreichten Heidi Hollenwäger die Ehrennadel in Gold für ihre Verdienste um den Reitsport.

Einige der anwesenden Reitschülerinnen und Reitschüler erinnerten sich daran, mit wie viel Freude, Engagement aber auch der Forderung nach Disziplin Heidi Hollenwäger ihre Reitstunden abhielt und gleichzeitig Verständnis für die Pferde lehrte und forderte. Das Landhaus Ettenbühl, das heute überregional bekannte englische Gartenparadies, war in den Anfängen noch ein Bauernhof mit Landwirtschaft und Pferden, in dem Fall „unsere kleinen Isländer, die für therapeutisches Reiten zur Verfügung standen“, wie Gisela Seidel und ihre Tochter Stefanie Körner, beide Geschäftsleiterinnen des Landhauses, erinnern.

Reitplatz statt Buchsbaumlabyrinth

Der große Vorteil des Ettenbühl war damals in den 1970er und 1980er Jahren, dass dort eine riesige landwirtschaftliche Halle gebaut worden war, die die Voraussetzungen für Reitsport bot - „eine derart große Halle gab es sonst nirgendwo in der Gegend, zudem existierte dort, wo heute das große Buchsbaumlabyrinth zu finden ist, ein Reitplatz“, erinnerte sich Richard Bayha, von der Kaltenherberge, der zu den Gratulanten im Ettenbühl gehörte.

Hollenwäger, die damals noch Wetzel hieß, und Gisela Seidel hatten die Idee, auf dem Ettenbühl, bevor es offizieller Landschaftsgarten wurde, Pferde einzustellen und auch Kurse für das Reitsportabzeichen abzuhalten. Der gute Ruf von Heidi Hollenwäger sorgte dafür, dass die Reitschüler geradezu „ins Ettenbühl strömten“, so Iris Keller, die ebenfalls über einen Ferienlehrgang das erste Reitsportabzeichen dort machte. Hollenwäger etablierte den Unterricht für Reiterinnen und Reiter auch für verschiedene Prüfungsklassen von der Klasse E für Einsteiger bis zur Klasse S „schwer“ aus, beurteilte Pferde nach ihren Anlagen für Springen oder Dressur und bildete auch diese aus. Sie hatte ein gutes Auge für Pferde und was diese konnten“, so Gisela Seidel. Ganz davon abgesehen, war Hollenwäger selbst eine sehr gute Turnierreiterin.

Wertungs- und Preisrichterin

In späteren Jahren, als Reiterausbildung und Turniere auf andere Reiter- und Pferdehöfe umgezogen waren, fungierte die Pferdenärrin unter anderem bei Turnieren auf der Kaltenherberge bis vor rund vier Jahren weiter als Wertungs- und Preisrichterin und nahm auch weiter Prüfungen zum Reitabzeichen ab. „Für all ihre Verdienste gebührt ihr diese besondere Ehrung“, betonte Iris Keller.

Umfrage

Bundeswehr

Braucht Deutschland wieder die allgemeine Wehrpflicht?

Ergebnis anzeigen
loading