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Sportmix „Ein unglaubliches Wochenende“

Michael Hundt

Reiten CHI Classics Basel 2023: Zweifacher Erfolg für Henrik von Eckermann / Deutsche dominieren Dressur

Der letzte Sieger beim CHI Classics 2023 heißt Henrik von Eckermann. Der Schwede gewann das insgesamt mit 330 000 Schweizer Franken dotierte Welt Cup-Springen auf seinem Pferd King Edward. Der Sieg in der Dressur-Premiere ging an die Deutsche Jessica von Bredow-Werndl mit ihrem Olympia-Pferd Dalera.

Von Michael Hundt

Basel. Zwei Mal ausverkauftes Haus, zwei stark besuchte Tage zum Auftakt und sportliche Wettbewerbe mit Höchstleistungen. Die Premiere des CHI Classics war eine durchweg gelungene Veranstaltung.

Gerade die besondere räumliche Nähe zum Publikum war für viele Beteiligten eine wichtiger Faktor. Denn die Atmosphäre in der Basler St. Jakobshalle war dadurch etwas besonderes. Vor allem die Vorführungen der Spanischen Hofreitschule Wien und die Aufnahme der Dressur in das sportliche Programm erwiesen sich als Glücksgriffe, die im Vorfeld durchaus ein gewisses Risiko bargen.

Denn wer Dressur mag, interessiert sich nicht zwingend auch für Springreiten – und umgekehrt. OK-Chef Andy Kistler und seinem Team ist es aber gelungen, genau diese beiden Interessensgruppen unter einen Hut zu bringen und den beiden Sportarten einen würdigen Rahmen zu geben. Insgesamt besuchten 22 500 Reitsportfans die Veranstaltungen an den vier Tagen.

Erfolgreicher Einstand für die Dressur

Dressur ist eine Sportart, bei der die komplette Weltelite am Start ist und am Ende eine Reiterin aus Deutschland gewinnt. Die Abwandlung des alten Zitates von Gary Lineker im Bezug auf Fußball mag durchaus abgedroschen sein, aber zumindest bei den Dressurwettbewerben in Basel hat es sich bewahrheitet.

Es war ein durchaus historischer Sieg, der Jessica von Bredow-Werndl am Samstagnachmittag im Rahmen des CHI Classics Basel gelang. Denn die Doppel-Olympiasiegerin der Sommerspiele von Tokio 2020 holte sich mit 85,456 Prozentpunkten den Sieg im Dressur-Weltcup. Hinter der 36-Jährigen Reiterin aus Rosenheim belegte Isabell Werth auf Quantaz den zweiten Rang.

Beim zweiten Dressur-Wettbewerb am Sonntagmorgen spielten die deutschen Dressurreiter dann eine noch größere Rolle. Der Tagessieg ging wie am Samstag an Jessica von Bredow-Werndl vor Isabell Werth. Benjamin Werndl rundete mit dem vierten Rang den Erfolg der deutschen Dressur-Equipe ab.

Auf der abschließenden Pressekonferenz lobten Werth und von Bredow-Werndl die gelungene Organisation und gaben ihrer Hoffnung Ausdruck, dass die Dressur nun auch längerfristig in der Schweiz bleibt. „Die Halle ist prädestiniert für die Dresser“, erklärte OK-Chef Andy Kistler, der damit ein deutliches Zeichen für weitere Dressurprüfungen in der St. Jakobshalle setzte.

Besonders die räumliche Nähe zwischen den Reitern und dem Publikum wurde von vielen Beteiligten geschätzt.

Von Eckermann holt sich den Doppelsieg

Zu den prestigeträchtigsten Springen im Basler Reitturnier gehört von Beginn an das Championat der Stadt Basel um die Goldene Trommel. Schon während der Pressekonferenz vor rund zwei Monaten äußerte Henrik von Eckermann den Wunsch, diese Trophäe endlich einmal gewinnen zu wollen. Am Samstagabend ging dieser Wunsch in Erfüllung. Der Weltranglistenerste siegte im Stechen gegen neun weitere Reiter – darunter auch der achtplatzierte Hans-Dieter Dreher, der sich im Stechen zwei Abwürfe leistete. „Da bin einfach volles Risiko gegangen“, meinte Dreher, der für seinen bravourösen Ritt nicht belohnt wurde. Mit Gerrit Nieberg (Dritter) und Christian Ahlmann (Sechster) landeten vier deutsche Springreiter unter den besten Acht. Von Eckermann sicherte sich durch seinen Sieg ein Preisgeld in Höhe von 24 750 Schweizer Franken.

Auch das Welt Cup Springen am Sonntag wurde im Stechen entschieden. Sieben Reiter, darunter die drei Deutschen Gerrit Nieberg, Marcus Ehning und Pia Reich. Der Eimeldinger Hans-Dieter Dreher hatte am vorletzten Hindernis mit einem Abwurf das Stechen nur knapp verpasst, war aber mit seiner gesamten Turnierleistung mehr als zufrieden.

Das Stechen vor 5650 Zuschauern hatte es dabei in sich. Schon der reguläre Parcours war selektiv gestaltet und die Parcoursbauer bekamen auf der Pressekonferenz nur Lob für ihre Arbeit. Gerade einmal sechs Hundertstel Sekunden hatte von Eckermann am Ende Vorsprung vor Ehning. Doch der Zeitschnellste war mit Edouard Schmitz ein anderer. Der junge Schweizer leistete sich allerdings einen Abwurf und wurde Siebter.

Mit zwei Siegen in den beiden wichtigsten Springen zeigte von Eckermann, dass er mit seinen beiden Pferden King Edward und Calizi derzeit das beste Pferd-Mensch-Duo ist, das es im Springreiten gibt. Kein Wunder, dass der Weltranglistenerste entsprechend zufrieden mit dem Turnier in der Stadt am Rheinknie war. „Es war ein unglaubliches Wochenende. Besonder auch, weil Georg (Georg Kaehny, Besitzer von King Edward und Calizi, Anm. d. Red.) hier in Basel wohnt. Es war ein fantastisches Turnier“, lautete die persönliche Bilanz des Schwedens.

FOTOGALERIEWeitere Fotos unter www.dieoberbadische.de

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