Jetzt sind Sie aber erst einmal in Rio. Wie sind ihre ersten Eindrücke?
Ich glaube, es ist meine freundlichste Olympiade. Überall wird man hier herzlich empfangen. Die Menschen sind sich der großen Probleme im Land wohl bewusst. Die Polizei- und Militärpräsenz ist schon gewaltig. Aber: Die Menschen sind mit viel Herz dabei.
Wie sind die Kommentatoren-Vorbereitungen auf die Ruder-Wettkämpfe über die Bühne gegangen?
In den Tagen vor dem Wettkampfbeginn arbeiteten wir im Team, machten Weiterbildung und kommentierten Trainingsrennen.
Und dann ging’s los. Wie haben Sie die ersten Rennen in der Sprecher-Kabine erlebt?
Am Samstag starteten die Ruderwettbewerbe. Es war schon ein wenig Lampenfieber dabei. Aber bislang lief alles bestens. Als Sprecher muss man nicht nur den Rennverlauf kommentieren, sondern auch das Publikum umfassend über die startenden Teams informieren. Da muss man sich gründlich vorbereiten. Und ich habe meine Hausaufgaben gemacht.
Gibt es für Sie auch besondere Rennen?
Natürlich, und zwar immer dann, wenn Simon Niepmann im Schweizer Leichtgewichts-Vierer sitzt. Der aus Grenzach-Wyhlen stammende Athlet hat nämlich einst seine erste Ruderstunde bei mir absolviert. Ich bin nach wie vor ein großer Fan von Simon.
Und das heißt?
Immer dann, wenn der Simon rudert, wird’s für mich emotional. Diese Rennen nehmen mich dann auf eine ganz andere Weise mit.
Wissen Sie, ob Sie das Finale, falls das Schweizer Boot soweit kommt, dann auch kommentieren?
Nein, das weiß ich leider noch nicht. Wir Speaker sind hier ein Team. Und da wird täglich neu eingeteilt. Die Krönung wär’s natürlich, wenn ich den Endlauf mit Simon im Boot kommentieren dürfte – und dann der Schweizer Vierer auch noch Gold holt. Das Finale wäre aber in jedem Fall am 11. August.