^ Sportmix: „Es ist meine freundlichste Olympiade“ - Sportmix - Verlagshaus Jaumann

Sportmix „Es ist meine freundlichste Olympiade“

Die Oberbadische

Rudern Paul Castle, Vorsitzender des Ruderclubs Grenzachs, kommentiert die olympischen Rennen in Rio

Er hat es wieder geschafft: Paul Castle, der Vorsitzende des Ruderclubs Grenzach, ist einer der wenigen Menschen aus der Region, die bei Olympia in Rio de Janeiro live dabei sind. „Mister Speaker“ kommentiert bei den olympischen Ruderregatten die Rennen in einer Lagune beim Stadtteil Copacabana.

Können und seine langjährige Erfahrung haben erneut den Ausschlag gegeben, dass Castle inzwischen seine fünfte Olympiade bestreitet. Unser Mitarbeiter Gerd Lustig sprach mit ihm.

Herr Castle, Sie sind mittlerweile zum fünften Mal bei olympischen Sommerspielen dabei. Wie fühlt sich das an?

Das ist wirklich eine große Ehre für mich, ein echtes Privileg, hier in Brasilien in der ersten Reihe bei den Ruderregatten zu sitzen.

Was hat den den Ausschlag gegeben, dass Sie in Rio wieder die Rennen kommentieren?

Nun, ich denke die langjährige Erfahrung von mir. Es war allerdings ein langes Hin und Her. Viele Bewerbungsunterlagen mussten verschickt werden, ehe schließlich das grüne Licht kam.

Wird Rio denn ihre letzte Olympiade als Rennsprecher sein?

Man soll niemals nie sagen. Ob es mit Tokio 2020 nochmals klappt, das wird man sehen. Aber ich bin jetzt 54 Jahre alt. Man sollte ja auch mal die Jüngeren ranlassen. Da haben wir in den vergangenen Jahren einige sehr gute Leute aufgebaut. Was ich aber in jedem Fall noch möchte ist, bei der EM 2019 in Luzern als Speaker dabei zu sein. Dann würde sich nämlich ein Kreis schließen. Denn 1994 begann in Luzern meine internationale Kommentatoren-Karriere.

Jetzt sind Sie aber erst einmal in Rio. Wie sind ihre ersten Eindrücke?

Ich glaube, es ist meine freundlichste Olympiade. Überall wird man hier herzlich empfangen. Die Menschen sind sich der großen Probleme im Land wohl bewusst. Die Polizei- und Militärpräsenz ist schon gewaltig. Aber: Die Menschen sind mit viel Herz dabei.

Wie sind die Kommentatoren-Vorbereitungen auf die Ruder-Wettkämpfe über die Bühne gegangen?

In den Tagen vor dem Wettkampfbeginn arbeiteten wir im Team, machten Weiterbildung und kommentierten Trainingsrennen.

Und dann ging’s los. Wie haben Sie die ersten Rennen in der Sprecher-Kabine erlebt?

Am Samstag starteten die Ruderwettbewerbe. Es war schon ein wenig Lampenfieber dabei. Aber bislang lief alles bestens. Als Sprecher muss man nicht nur den Rennverlauf kommentieren, sondern auch das Publikum umfassend über die startenden Teams informieren. Da muss man sich gründlich vorbereiten. Und ich habe meine Hausaufgaben gemacht.

Gibt es für Sie auch besondere Rennen?

Natürlich, und zwar immer dann, wenn Simon Niepmann im Schweizer Leichtgewichts-Vierer sitzt. Der aus Grenzach-Wyhlen stammende Athlet hat nämlich einst seine erste Ruderstunde bei mir absolviert. Ich bin nach wie vor ein großer Fan von Simon.

Und das heißt?

Immer dann, wenn der Simon rudert, wird’s für mich emotional. Diese Rennen nehmen mich dann auf eine ganz andere Weise mit.

Wissen Sie, ob Sie das Finale, falls das Schweizer Boot soweit kommt, dann auch kommentieren?

Nein, das weiß ich leider noch nicht. Wir Speaker sind hier ein Team. Und da wird täglich neu eingeteilt. Die Krönung wär’s natürlich, wenn ich den Endlauf mit Simon im Boot kommentieren dürfte – und dann der Schweizer Vierer auch noch Gold holt. Das Finale wäre aber in jedem Fall am 11. August.

Umfrage

Bundeswehr

Braucht Deutschland wieder die allgemeine Wehrpflicht?

Ergebnis anzeigen
loading