Sportmix „Högschde Disziplin, Männer“

Die Oberbadische

Tennis TC 1923 Grenzach für die neue Saison personell bestens gerüstet

Eigentlich hätte für den erfolgreichsten einheimischen Tennisclub die Medenrunde am zweiten Mai-Wochenende beginnen sollen. Doch die Coronavirus-Pandemie hat nicht nur dem TC 1923 Grenzach einen gewaltigen Strich durch die Rechnung gemacht. So ruht der Spielbetrieb nun zumindest bis Mitte Juni. „Wir sind personell richtig gut aufgestellt. Da tut es schon weh, dass wir vorerst nicht spielen können. Doch die Gesundheit aller geht vor“, informiert Klub-Präsident Thilo Kaltenbach.

Von Uli Nodler

Grenzach-Wyhlen. Der vermeintlich verspätete Saisonbeginn betrifft vorerst nicht die erste Herrenmannschaft, die in der vergangenen Saison mit dem Gewinn des badischen Meistertitels Furore machte. Die Badenliga startet nämlich erst am 20. Juni. Für die darunter angesiedelten Ligen auf badischer Ebene und im Bezirk kann es dagegen auch bei einem Beginn im Juni eng werden. „Der Badische Tennisverband stellt wohl die Austragung der Spielrunden in der Kreis-, Bezirks- und Oberliga in Frage“, schwant Kaltenbach nichts Gutes. Das gelte aber nicht für die Damen- und Herren-Badenliga.

Auch personell ist für Kaltenbach angesichts der Corona-Krise noch lange nichts in trockenen Tüchern: „Wenn keine Ausländer einreisen dürfen, dann wird es auch für uns und die anderen Badenliga-Klubs eng. Uns fehlen dann besonders die Spielerinnen und Spieler aus der Schweiz. Da der TC 1923, ehemals der Firmensportclub Basel, traditionsgemäß und geographisch sehr eng mit unseren Schweizer Nachbarn verwachsen ist, träfe es uns in allen Mannschaftsteilen nicht unerheblich.

Der aktuelle Kader der ersten Herren-Mannschaft ist nahezu identisch mit dem der Meistermannschaft des vergangenen Jahres. Angeführt wird die Liste von Gonzalo Escobar. Der 31-jährige Ecuadorianer ist mittlerweile in der Doppel-Weltrangliste die Nummer 69. An Position zwei rangiert wieder Cristian Villagrán. Der 38-jährige Schweiz-Argentinier hat übrigens wie Escobar am 20. Januar Geburtstag. „Beide werden natürlich nicht die komplette Runde bestreiten, sondern bei gelegentlichem Bedarf eingesetzt. Als weitere Back Up-Spieler tauchen beim TC 1923 Grenzach der Franzose Franck Pepe, der Argentinier Alejo Prado und neu der Mazedonier Tomislav Jotovski auf.

Zwei junge Spieler aus der Schweiz im Badenliga-Team

Ansonsten planen die Grenzacher mit den Stammkräften Dimitar Grabul, Jakob und Philipp Kahoun sowie Muhamed Fetov, Klaus Jank und Fabian Beck.

Doch nicht genug der Neuen im TC 1923-Team. Zum Team stößt auch der 20-jährige Arlesheimer Julian Mordig und dem 16-jährigen Schweizer Jan Sebesta, der in der bekannten Mouratoglou Academy in Nizza ausgebildet wird. Vorwiegend in der zweiten Herren-Mannschaft, die in der 1. Bezirksliga aufschlägt, werden Marcel Rodewald, Moritz Schmidt, Nico Rasenberger und Niko Kolakovic aufschlagen.

Eher zurückhaltend gibt sich Thilo Kaltenbach, wenn es um die Saison-Prognose der ersten Herrenmannschaft in der Badenliga geht: „Im vergangenen Jahr hatten wir beim Titelgewinn auch das eine oder andere Mal das Glück auf unserer Seite. Darauf kann man nicht immer setzen. Zudem ist die Liga sehr ausgeglichen. Da geht’s super eng zu. Kommt der Gegner in Bestbesetzung, und wir sind durch Verletzte geschwächt, sitzt man ruckzuck unten drin. Deshalb ist der Klassenerhalt unser Ziel für die anstehende Saison.“

Damen-Mannschaft auf den vorderen Positionen verstärkt

Die erste Damen-Mannschaft des TC 1923 Grenzach wurde für die kommende Saison, wenn sie dann gespielt wird, auf den vorderen Positionen verstärkt. Mit Jessica Crivelletto und Daniele Spielmann stoßen zwei ehemalige Top 25-Spielerinnen aus der Schweiz zum aktuellen Oberliga-Kader. Für den Notfall steht auch Maria Constantinescu, die Freundin von Gonzalo Escobar, zur Verfügung. Ehemals zählte sie in der Weltrangliste zu den TOP 900.

Neben Myriam Gämperli, den beiden Sutter-Schwestern Lucia und Frieda sowie den bewährten Kräften Nicola Grether (Mannschaftsführerin), Claire Hupfer, Katharina Strauch und Myriam Rasenberger zählt auch Lizanne Mordig zum Oberliga Kader. Ersetzt werden mussten Tatjana Toporzissek und Diana Kolakovic. Sie erfüllten sich einen Kinderwunsch.

Einen Wechsel hat es auf der Trainerposition gegeben. Für Dimitar Grabul, der nach Brüssel umgezogen ist, ist nun Lazar Magdinchev beim TC 1923 in Amt und Würden. Magdinchev ist ein von der International Tennis Federation (ITF) ausgebildeter Coach. Er verfügt über Erfahrungen mit Spielerinnen und Spielern im Profibereich. So coachte er unter anderem die Französin Kristina Mladenovic, ehemals die TOP 20 der Weltrangliste. Magdinchev gehörte neun Jahre der Bollettieri-Academy in Bradenton/Florida an und war neun Monate Sparringspartner von Pete Sampras und Serena Williams. Lazar Magdinchev hielt sich vor seinem Grenzacher Engagement zehn Jahre in der Region auf, betrieb in Badenweiler eine Tennis-Akademie. In seiner aktiven Zeit belegte er Platz 20 der Junioren-Weltrangliste sowie als Aktiver die Positionen 340 und 240 in der Einzel- und Doppel-Weltrangliste.

Aktuell ist die Anlage des TC 1923 Grenzach am Gmeiniweg noch verwaist. Aktuell werde jedoch gemunkelt – so Kaltenbach – dass die Plätze, die sich seit Ende März in einem Top-Zustand befinden, unter besonderen Auflagen bespielbar sind. Renoviert wurde in den vergangenen Monaten. Präsident Kaltenbach hat selbst Hand angelegt und dem Clubhaus einen neuen Anstrich verpasst.

„Die Trainer und Restaurantpächter sind im Tennis während der Coronavirus-Pandemie die Hauptleidtragenden. Hoffen wir, dass uns der schnöde Alltag bald wieder einholen wird. Wir brennen alle darauf, die Saison zu starten, aber nicht um jeden Preis und wenn, dann mit ’högschder Disziplin, Männer’, wie Jogi sagen würde...“, hat Thilo Kaltenbach trotz dieser schwierigen Zeiten seinen Humor nicht verloren.

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