Sportmix Kondition bolzen ist im Winter angesagt

Die Oberbadische
Miron Lipp Foto: Archiv Foto: Die Oberbadische

Mountainbike Wenn Miron und Finja Lipp aus Nollingen im Sommer Erfolg haben wollen, müssen sie jetzt ranklotzen

Von Gerd Lustig

Rheinfelden. Die Top-Leistungen der Skifahrer werden schon im Sommer gemacht. Intensives Training dann, wenn Frau Holle noch lange nicht daran denkt, ihre Betten auszuschütteln, sind die Basis für Erfolge im Schnee. Genauso antizyklisch läuft es auch bei den Mountainbikern. Da muss im Winter kräftig geschwitzt und Kondition gebolzt werden, damit es im Sommer passt. Und so sind auch die beiden Nachwuchsbiker Miron und Finja Lipp aus Rheinfelden-Nollingen derzeit eifrig am Trainieren.

Wer im Frühjahr gut in die Saison und in die Wettkämpfe starten will – sofern Corona kein Strich durch die Rechnung macht – muss jetzt in der kalten Jahreszeit permanent dranbleiben und was tun. Das heißt: Grundlage, Grundlage und nochmals Grundlage. Nach der Saison ist vor der Saison.

„Ich bin aktuell voll im Grundlagentraining in Freiburg und Umgebung“, sagt Miron Lipp. Meist ist er dabei mit dem Rennrad unterwegs, coronabedingt allerdings nur mit maximal einem Trainingspartner.

Athletikeinheiten kann der 19-jährige Kaderfahrer, der in Freiburg studiert, im Olympiastützpunkt Freiburg betreiben. „Es gibt eine Sonderregelung für den Leistungssport“, zeigt er sich mit den Trainingsmöglichkeiten zufrieden. Training und Leistungssport ließen sich auch in Zeiten von Corona also gut vereinbaren.

Lediglich beim Studium sieht es anders aus. „Das Studium läuft derzeit nur online und digital“, erklärt Lipp. Unterm Strich sagt er aber: „Ich kann mich nicht beschweren. Ich trainiere fast uneingeschränkt und nehme von meiner Wohnung  aus an den Vorlesungen teil.“ Und dann plaudert er noch ein wenig aus dem Nähkästchen: „Meine Trainingsmotivation ist sogar höher als je zuvor, nachdem ich dieses Jahr wieder deutliche Fortschritte machen konnte.”

Ein bisschen diffiziler stellt sich die Lage für Finja Lipp dar. Die 17-Jährige, die gegen Ende der diesjährigen Saison mit Top-Platzierungen bei der WM und auch bei der EM aufhorchen ließ, steht nämlich in diesem Schuljahr vor der Abiturprüfung am Rheinfelder Georg Büchner-Gymnasium. Das bedeutet: Ein perfektes Zeitmanagement ist gefragt.

Natürlich steht auch für sie Grundlagentraining auf dem Rennrad in Rheinfelden und Umgebung an. Teils trainiert sie auch auf der Rolle im Keller des elterlichen Wohnhauses. Dort ist dann auch regelmäßiges Athletiktraining angesagt.

Allerdings: „Winterzeit: bedeutet kurze Tage“, sagt sie und meint damit, dass sie infolge des umfangreichen Lernens für die Schule nur wenig zum Grundlagentraining im Freien kommt. „Schule und Leistungssport sind aktuell wirklich nur sehr schwer vereinbar“, macht sie deutlich. „Für mich ist es im Moment sehr schwierig, wie gewünscht zu trainieren“, bedauert sie.

Sport und Abi unter einen Hut bringen

Und das liege weniger an der Pandemie, sondern daran, dass sie im letzten Jahr vor dem G8-Abitur fast jeden Tag lange Unterricht, viel Hausaufgaben und eine Menge Klausuren habe. „Schule geht aber erst einmal vor“, sagt sie bestimmt.

Was sich Finja Lipp aber letztlich für die nähere Zukunft wünscht: Eine normale Vorbereitung auf die Saison 2021, verbunden natürlich mit der Hoffnung, dass sich die Situation entschärft und Rennen veranstaltet werden können. Das hofft inständig auch ihr Bruder Miron. Denn beide lieben ihren Mountainbikesport – mit allem Aufwand, der dazu gehört.

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