Sportmix Koppenburg greift wieder an

Die Oberbadische
Clara Koppenburg im Nationaltrikot.Foto: Archiv Foto: Die Oberbadische

Radsport In ihrem neuen Rennstall Rally Cycling ist sie als Bergspezialistin gefragt

Vergessen die Verletzungen, vergessen die Rückzüge ihrer jüngsten Arbeitgeber. Clara Koppenburg greift wieder an, hat mit dem US-amerikanischen Rennstall Rally Cycling eine neue Plattform gefunden, um sich mit guten Ergebnissen auf der World-Tour ihren Traum von der Teilnahme an den Olympischen Sommerspielen in Tokio zu erfüllen.

Von Uli Nodler

Lörrach. Die Gemütslage der 25-jährigen Lörracherin war im Oktober noch eine gänzlich andere. Die Profiradsportlerin traute ihren Augen nicht, was sie auf ihrem Handy las: Ihr Team Paule Ka wird aufgelöst. „Das war echt krass, weil ich bis zu dieser Nachricht echt nichts wusste. Der Sponsor, das französische Modelabel Paule Ka, sei seit Ende August seinen finanziellen Verpflichtungen nicht mehr nachgekommen, hieß es in der Presse-Verlautbarung lapidar. „Nach einer verspäteten Zahlung der ersten Rate im Juli konnte Paule Ka das Frauenteam in den Monaten August, September und Oktober trotz mehrfacher Zusicherungen, dass die Zahlungen auf dem Weg waren, nicht mehr zahlen.

„Von heute auf morgen saß ich quasi auf der Straße. Die Suche nach einem neuen Rennstall war extrem schwierig, weil die Teams alle schon voll waren“, sagt Koppenburg. Zunächst machte ihr das Frauenteam Sunweb mit Sitz im niederländischen Deventer Hoffnung. „Zunächst kam die Zusage, dann Anfang November die Absage.

Eine neue Herausforderung in einem US-Team

Doch Clara Koppenburg ließ sich nicht unterkriegen, versuchte ihr Glück weiter. Und siehe da, ihre Hartnäckigkeit wurde belohnt. Ein Rennstall aus den USA meldete sich bei ihr, wollte sie unbedingt im Team haben, obwohl die Mannschaft für die World-Tour mit zehn Fahrerinnen voll besetzt war. Der Grund: Rally Cycling mit Sitz in Boulder (Colorado) hat keine herausragende Bergfahrerin im Team. Da die Lörracherin auf diesem Gebiet Weltklasse verkörpert, wurde sie aber als elfte Fahrerin im Team mit offenen Armen aufgenommen.

„Ich freue mich riesig, dass ich für Rally Cycling fahren kann. Ich bin die einzige Europäerin im Team. Das ist für mich eine ganz neue Erfahrung“, gibt sich Koppenburg angriffslustig. Nun könnte ihr Traum von Olympia wahr werden.

Im Januar lernt die Lörracherin ihre neuen Team-Kollegen kennen. Da soll ein Trainingslager in Europa stattfinden, wenn es Corona zulässt. Dann folgen die ersten Rennen auf World-Tour-Niveau. Und da will die 25-Jährige die ersten Ausrufezeichen auf dem Weg nach Olympia setzen.

Ende April geht’s für Clara Koppenburg in die Staaten. In Bolder wird dann weiter an der Form gefeilt. „Abgemacht ist mit Rally Cycling, dass ich drei bis viermal im Jahr in die Staaten komme, um Rennen zu fahren und zum Trainieren“, freut sich die Lörracherin auf neue Erfahrungen.

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