Kurz darauf mussten Aalerud und Koppenburg abreißen lassen. „Ich wusste, dass die Rundfahrt an diesem langen Anstieg entschieden werden würde. Bis 800 Meter vor dem Ziel lief es großartig bei mir. Nachdem die drei Niederländerinnen uns überholt hatten, begannen für mich die längsten 800 Meter meines Lebens. Eigentlich wollte ich mein Rennrad in die Ecke schmeißen. Doch irgendwie bin ich immer weiter gefahren, bis ich völlig am Ende mit meinen Kräften das Ziel erreichte“, schilderte Clara Koppenburg die dramatische Schlussphase.
Van Vleuten eröffnete den Sprint zuerst, doch Van der Breggen konnte kontern und den Tagessieg einfahren. Während Vollering den niederländischen Dreifacherfolg perfekt machte, rettete sich Koppenburg mit 37 Sekunden Rückstand noch als Fünfte ins Ziel. Damit schob sich die 25-Jährige im Gesamtklassement noch auf den vierten Rang und hatte nach den vier Etappen der spanischen WorldTour-Rundfahrt für Frauen 59 Sekunden Rückstand auf Gesamtsiegerin Van der Breggen.
Nachdem Clara Koppenburg keinen so guten Saison-Start hatte, war natürlich die Freude über diesen Coup in einer Weltklasse-Konkurrenz groß: „Nach meiner Knieverletzung musste ich mich in den ersten Rennen erst einmal einfahren. Bei der Burgos-Rundfahrt fühlte ich mich von Tag zu Tag besser. Dieser vierte Platz in einem starken Fahrerinnenfeld motiviert mich ungemein und gibt mir eine Menge Selbstvertrauen“, so eine strahlende Lörracherin. Auf ihren Lorbeeren ausruhen kann sich Clara Koppenburg aber nicht. Bereits heute startet die 25-Jährige mit der Deutschen Nationalmannschaft bei der Thüringen-Rundfahrt (sechs Etappen).