Sportmix Nass geschwitzt zum Sieg gerast

Die Oberbadische
Demien Hugenschmidt in Aktion. Foto: zVg

E-Sport „SimRacing“: Demien Hugenschmidt hat es drauf und gewinnt die Gesamtwertung seiner Liga

Von Gerd Lustig

Bad Bellingen. Im Rennwagen über weltbekannte Strecken zu rasen, bleibt für viele Auto- und Motorsportfans nur ein Traum. Mittlerweile jedoch einer, der wahr werden kann – virtuell zumindest. Die heimische Playstation mit spezieller Soft- und Hardware macht es möglich.

Und weil die Corona-Pandemie kaum echte Events zulässt, hat dies die Durchführung einer virtuellen Rennserie befeuert. Der ADAC ist jetzt auf den virtuellen Zug aufgesprungen. „SimRacing“ heißt das Stichwort.

Das bietet eine gefahrlose und im Vergleich zum reellen Rennsport günstige Möglichkeit, diesen Rennfahrer-Traum ein Stück weit wahr werden zu lassen. Per Simulation am PC werden realistische Rennen nachgebildet und Faktoren, wie Grip, Traktion oder Reifenverhalten, so exakt wie möglich simuliert.

Der SimRacing-Cup war Ende des vergangenen Jahres gestartet worden und ging in diesen Tagen zu Ende. Mit von der Partie waren auch Teilnehmer aus der hiesigen Region, etwa Demien Hugenschmidt und Fabian Rasser, beide aus Bad Bellingen. Das Duo hatte sich in einer Ausscheidung für Liga zwei qualifiziert. Und dann hieß es, sich in insgesamt acht Rennen auf den vier Strecken Zandvoort, Imola, Nürburgring und Zolder zu bewähren und möglichst viele Punkte einzuheimsen

Und das ist den beiden Youngstern eindrucksvoll gelungen. Hugenschmidt holte sich die Meisterschaft knapp vor Rasser. Insgesamt waren deutschlandweit 33 Teilnehmer am Start. Über alle Ligen betrachtet waren 100 Fahrerinnen und Fahrer dabei. Die Begeisterung war groß.

„Es hat riesig Spaß gemacht“, freut sich Hugenschmidt. Groß war die Freude des 17-Jährigen, dass am Ende der Titel für ihn heraussprang. Er selbst, der sich im zweiten Ausbildungsjahr zum Kfz-Mechatroniker befindet, seit einigen Jahren im Team des Kartraceland Weil mitfährt und Kartrennen für den Opel Kadett C-Club Rheinfelden bestreitet, ist begeisterter Playstation-Akteur. Die virtuellen Rennen seien nahe an die Realität herangekommen, meint Hugenschmidt.

Von Beginn an lief es gut. Nach einem ersten und einem zweiten Platz sowie zwei weiteren vorderen Platzierungen führte er die Wertung an. Auf dem Nürburgring, bei der er unter anderem zwei Zeitstrafen kassierte, musste er zwar Rasser in der Wertung vorbeiziehen lassen, das Rennen in Zolder brachte ihm dann aber mit einem zweiten und einem sechsten Rang den Titel ein.

Einige Tage zuvor hatte er aber noch ein paar Schreckensmomente zu überstehen. Wegen eines technischen Defekts ließ sich das Lenkrad nicht mehr bewegen. Doch letztlich konnte der ADAC Südbaden mit einem Simulator aushelfen.

Und wer denkt, diese Art von virtuellen Rennen seien ein Klacks und stressfrei zu bewältigen, der irrt. „Ich war nach den Rennen von Zolder nass geschwitzt“, berichtet Hugenschmidt. Zweimal 30 Minuten, und das in hitzigen und umkämpften Rennen, das sei anstrengend und verlange volle Konzentration und Kondition. Am Ende haben sich Vollgas und Anstrengung, gepaart mit mächtig Spaßfaktor, aber gelohnt.

Neben einem großen Siegerpokal spendierte der ADAC noch zwei VIP-Karten für das GT Masters.

Dass er nach der erfolgreichen Kick-off-Saison auch beim SimRacing-Cup 2021 dabei sein wird, ist für ihn beschlossene Sache. Dann darf er als Aufsteiger in Liga eins antreten, wo es dann nochmals einen Tick professioneller und gegen noch stärkere Konkurrenz geht. „Ich bin sehr gespannt und freue mich drauf.“

Umfrage

Bargeld

Die FDP fordert Änderungen beim Bürgergeld. Unter anderem verlangt sie schärfere Sanktionen. Was halten Sie davon?

Ergebnis anzeigen
loading