Sportmix Nur drei DEL2-Klubs können aufsteigen

Die Oberbadische
Werner Karlin, Vorsitzender des EHC Freiburg.Foto: Grant Hubbs Foto: Die Oberbadische

Eishockey Werner Karlin, Vorsitzender des EHC Freiburg, steht Rede und Antwort

Werner Karlin ist die große Konstante im Verein. Seit Jahrzehnten arbeitet der Jurist aus Waldkirch auf Funktionärsebene für den EHC Freiburg, erlebte beim zweiten Aushängeschild der Breisgau-Metropole neben dem SC Freiburg Höhen und Tiefen.

Freiburg. Seit 2011 führt Karlin den Verein als Vorsitzender an. Unter seiner Ägide erlangte der Klub wirtschaftliche Stabilität. Auch sportlich gibt’s in seiner Ägide nichts zu meckern.

In der vergangenen Saison, die wegen Corona vorzeitig abgebrochen wurde, jubelte man bei den Wölfen über einen dritten Tabellenplatz. Welche Ziele setzt sich der Klub nun für die Spielzeit 2020/21, die am vergangenen Freitag angesichts dieser unseligen Pandemie zwei Monate später, vorerst unter Ausschluss der Zuschauer, begonnen hat. Unserem Redakteur stand Werner Karlin nun Rede und Antwort.

Frage: Haben Sie noch daran geglaubt, dass in der DEL2 eine Saison ausgetragen wird?

Eigentlich schon. Wie im Fußball haben wir die medizinischen und politischen Verantwortlichen von unserem Hygiene-Konzept überzeugt. Alle freuen sich riesig, dass es jetzt losgeht. Einziger Wermutstropfen ist natürlich, dass die Spiele vorerst ohne Zuschauer stattfinden werden.

Frage: Kann der Verein ohne die üblichen Zuschauer-Einnahmen überleben?

Dafür springen zum einen die staatlichen Hilfen ein, aber andererseits auch unsere Sponsoren, die uns in diesen schwierigen Zeiten nicht im Stich gelassen haben. Allerdings müssen alle Klubs der DEL2 den Gürtel gewaltig enger schnallen.

Frage: Welches sportliche Ziel hat sich der EHC Freiburg nach dem herausragenden dritten Platz in der Vorsaison gesetzt?

Der dritte Platz in der vergangenen Saison war zweifelsohne eine große Überraschung. Auch wenn wir uns meiner Meinung nach gut verstärkt haben, dürfte Rang drei in dieser Spielzeit außer Reichweite liegen. Es wäre bereits ein großer Erfolg für uns, wenn wir bei den Titel-Playoffs dabei wären.

Frage: Welcher Abgang wird wohl am schwersten zu ersetzen sein?

Ganz klar Luke Pither. Sein freiwillig gewählter Abgang hat geschmerzt. Er war ein absoluter Führungsspieler. Allerdings glaube ich, dass wir mit Andreé Hult einen nahezu gleichwertigen Ersatz gefunden haben.

Frage: Wie sind Sie mit der Vorbereitung zufrieden?

Die Mannschaft hat im Training und in den Testspielen einen guten Eindruck hinterlassen. Unbefriedigend war allerdings, dass wegen Corona nicht alle Testspiele ausgetragen werden konnten. Außerdem kam in den Spielen wegen der Zuschauer-Beschränkung die Stimmung nicht so richtig auf. Dennoch bin ich überzeugt, dass der EHC Freiburg für die neue Saison gerüstet ist.

Frage: Was glauben Sie, denkt Coach Peter Russell über den neuen Kader?

Auch für ihn ist der Kader sicherlich stärker als im Vergleich zur Vorsaison. Aber auch ihm wird nicht verborgen geblieben sein, dass sich die Konkurrenz zum Teil erheblich verstärkt hat.

Frage: Hatte die Corona-Pandemie Auswirkungen auf den Etat?

Gegenüber der Vorsaison bleibt der Etat unverändert. Allerdings wissen wir nicht, ob die prognostizierten Zahlen angesichts dieser zweiten Pandemie-Welle auch erreicht werden können.

Frage: Im Moment dürfen 100 Menschen den Ligaspielen beiwohnen. Darin sind die Mannschaften und der Betreuerstab schon enthalten. Aktuell sind nicht viele Zuschauer zugelassen. Wieviele Fans könnten angesichts des genehmigten Hygiene-Konzepts die Heimspiele besuchen, wenn dieser Lockdown aufgehoben ist?

Wegen der drastischen Zuschauer-Maßnahme geht der EHC Freiburg natürlich mit gemischten Gefühlen in die Saison 2020/21. Alternativen zum Saisonstart gab es aber nicht. Der Sport steht im Mittelpunkt. Unsere Spieler brauchen den Wettkampf. Das Hygienekonzept des Vereins würde zukünftig 1000 Zuschauer pro Spiel erlauben.

Frage: Nach der aktuellen DEL2-Saison darf der Meister in die DEL aufsteigen? Wer kommt Ihrer Meinung nach dafür in Frage?

Es sind die üblichen Verdächtigen. Allerdings können tatsächlich mit Kassel, Frankfurt und Bietigheim nur drei Vereine aufsteigen. Sie sind nämlich die einzigen, die im Falle des DEL-Aufstiegs auch eine Kaution hinterlegt haben. Würde ein anderer Klub Meister, kann er nicht aufsteigen.

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