Sportmix „Nur noch Start und Ziel sind gleich“

Die Oberbadische

Slalom-Legende Frank Wörndl, der die Lörracher Firma Sportmüller besucht, im Interview

Ein WM-Titel, eine Silbermedaille bei Olympia und fünfmal Deutscher Meister: Keine Frage, Frank Wörndl (Sonthofen) war weltweit einer der besten Slalom-Skifahrer. Der 58-Jährige war jüngst im Hause Sportmüller in Lörrach zu Gast, wo er anlässlich des Jubiläums „25 Jahre Familie Vogl“ die Gewinner des „Jubi-Gewinnspiels“ zog und als Bogner-Repräsentant auch noch eine Mitarbeiterschulung über die Bühne brachte.

Lörrach. Unser Mitarbeiter Gerd Lustig sprach mit Frank Wörndl, der wegen einer kürzlich erfolgten Augenoperation derzeit eine Sonnenbrille tragen muss, über seine Karriere und den alpinen Skisport von heute.

Nein, eigentlich nicht mehr. Das ist alles schon so lange her. Ich habe den Erfolg damals viele Jahre genossen. In Erinnerung geblieben sind da mehr einige Missgeschicke und Misserfolge.

Zum Beispiel?

Damals in Calgary 1988 waren wir im Super G ein deutsches Quartett von vier guten Startern, wo ich allenfalls Außenseiterchancen hatte. Kurz nachdem alle drei zuvor versagt hatten, unter anderem hatte Markus Wasmeier gleich am ersten Tor eingefädelt, mahnte der Trainer: „Pass auf, dass Du das Tor im Schlussdrittel der Strecke nicht verpasst“. Und da ich zuvor gesehen hatte, wie Marc Giradelli dort vorbeigefahren war, antwortete ich: „Meinst Du, ich bin blöd.“ Doch dann fuhr auch ich mit Startnummer 50, nach der dritten Zwischenzeit sensationell auf Platz drei liegend, an diesem Tor vorbei. Darüber kann ich heute noch lachen.

Wenn ich 30 Jahre jünger wäre und die Uhr zurückdrehen könnte, liebend gerne. Diese Sucht nach dem Wettkampf, dieses Adrenalin, die intensiven Vorbereitungen und die extrem fordernden Trainingseinheiten, all das war damals mein Lebensinhalt. Ich habe nach meinem Karriereende auch einige Zeit gebraucht, bis ich wieder was Vernünftiges gemacht habe.

Zum einen bin ich in der Entwicklung von Skiern tätig sowie als Repräsentant von Bogner, zum anderen kommentiere ich Weltcup-Skirennen für Eurosport.

Nein, lieber nicht, denn in den meisten Fällen weiß ich ja vorher schon die Antworten. Diesen Job überlasse ich daher gerne Jüngeren.

Eigentlich fast alles. Der heutige alpine Rennsport ist nicht mehr mit dem aus unserer Zeit zu vergleichen. Nur noch Start und Ziel sind gleich. Material, Technik, die Pisten - alles war anders. Früher hattest Du mit hohen Startnummern keine Chance, waren Abstände von vier bis sieben Sekunden die Regel. Heute geben die Pisten und ihre Präparierung alles her. Auch die Leistungsdichte ist heute viel größer als früher. Es wird ja überall viel intensiver trainiert, die Athleten werden rundum hervorragend betreut.

Aber klar doch. So oft es meine Jobs zulassen, stehe ich auf den Brettern, zumeist ist aber erst zum Ende des Winters und im Frühjahr.

Keine Frage, eine tolle Entwicklung. Gleichwohl haben das Jüngere logischerweise noch mehr verinnerlicht als ich. Allerdings: Das Wichtigste ist auch heute noch die Präparierung des Ski. Hat ein Formel 1-Pilot die falschen Reifen aufgezogen, hat er keine Chance. Ein echter Holzkern, dazu Titan für die Laufruhe: Das ist immer noch das A & O beim Skifahren.

Ist der WM-Titel im Slalom von Crans Montana heute noch bei Ihnen präsent?

Zurück zum Skisport. Würden Sie in der heutigen Zeit gerne noch im Rennzirkus dabei sein?

Und das wäre?

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