Der Puls ist ein wichtiger Parameter
Unser Puls ist ein wichtiger Parameter für unseren Trainings- und Regenerationszustand. Die morgendliche Kontrolle des Ruhepuls ist ein einfaches Tool, um zu sehen, ob man gestresst oder ausgeruht ist.
Im erholten Zustand sollte der Ruhepuls immer plus minus gleich schnell sein. Eine Abnahme des Ruhepulses kann dem Trainingseffekt und einer besseren Herzergonomie geschuldet sein und ist an sich ein gutes Zeichen.
Eine deutliche Zunahme des Ruhepuls zeigt dagegen an, dass etwas nicht stimmt. Der Grund dafür kann aber sehr unterschiedlich sein.
Zuviel Training, zu wenig Regeneration, beruflicher Stress oder ein beginnender Infekt. Das geplante Training sollte jedenfalls reduziert oder ausgesetzt werden, bis sich der Ruhepuls wieder erholt hat.
Sie brauchen allerdings nicht den Ruhe-, sondern den Maximalpuls, um den optimalen Trainingspuls zu finden. Für diese Bestimmung gibt es einfache, aber keine individuellen Rechenmodelle. So gilt allgemein: Der Maximalpuls von 220 Schlägen pro Minute minus des Lebensalters.
Etwas individueller ist die Berechnung nach Sally Edwards oder Winfried Spanaus. Sie berücksichtigt auch das Geschlecht. Frauen haben im Durchschnitt einen leicht höheren Maximalpuls als Männer. Im Internet finden sich passende Rechner, die unter Angabe von Alter und Geschlecht nach diesen Formeln den Maximalpuls berechnen. Auch manche Pulsuhren besitzen diese Funktion.
Für einen ersten Anhaltspunkt sind diese Berechnungen ausreichend; Der Maximalpuls liegt bei Jüngeren bei weniger als 200 Schlägen pro Minute und sinkt im Alter kontinuierlich ab.
Für einen entspannten Lauf sollte die Pulsfrequenz zwischen 50 und höchstens 80 Prozent der maximalen Herzfrequenz liegen. Das heißt: Die Pulsfrequenz liegt meist in einem Rahmen von 110 bis 145 Schlägen pro Minute. In diesem Bereich können Sie ohne Verletzungs-Risiko und der Gefahr des Übertrainings Ihr Herz-Kreislauf-System und Ausdauer verbessern. Auch Blutdruck, Cholesterinwerte oder der Blutzucker lassen sich so positiv beeinflussen.
Anfangs kann es schwierig sein, den Puls beim Joggen auf einem so niedrigen Niveau zu halten. Dann sollte man das Lauftraining mit Geh-Einheiten gestalten, damit sich der Puls mit der Zeit anpasst.
Bei hochintensivem Pulstraining ein Laktatstufentest sinnvoll
Wem die ganze Pulsmessung zu kompliziert ist, dem kann ich einen sehr einfachen Tipp an die Hand geben: „Solange Sie sich beim Laufen problemlos unterhalten können, ist der Puls sicher nicht zu hoch“.
Trainings-Einheiten mit über 80 Prozent des Maximalpulses sind zur Leistungssteigerung und Verbesserung des Tempos notwendig. Für ein gesundheitsorientiertes Training sind diese aber nicht notwendig. Wer sich für ein hochintensives Pulstraining interessiert, sollte vorher eine individuelle Bestimmung beispielsweise mit einem Laktatstufentest durchführen lassen.
Natürlich gibt es auch beim Maximalpuls eine große individuelle Breite. So finden sich auch (vor allem) Frauen, die auch in höherem Alter noch einen Puls von über 200 Schlägen pro Minute erreichen können, aber auch Menschen, deren Maximalpuls schon in jüngeren Jahren bei 160 Schlägen pro Minute liegt. Ein Rückschluss auf die Leistungsfähigkeit lässt sich anhand des Maximalpulses allerdings nicht ziehen.“