Sportmix Wölfe schießen Hessen aus der Halle

Die Oberbadische

Eishockey DEL2: EHC Freiburg – EC Bad Nauheim 8:1 / Scott Allen begeistert als vierfacher Torschütze

Was für ein Heimauftritt. Der EHC Freiburg schoss am Freitagabend im Verfolgerduell den EC Bad Nauheim mit sage und schreibe 8:1 (3:1, 4:0, 1:9 aus der Echte-Helden-Arena. Jammerschade war es, dass die Fans diesen furiosen Auftritt ihrer Lieblinge nicht live erlebt haben.

Freiburg (pd/nod). Vom Start-Bully weg spielten die Wölfe die Hessen an die Wand. Bereits nach 196 Sekunden „lochte“ der überragende Scott Allen zum 1:0 ein, erzielte das erste seiner vier Tore an diesem Abend.

Wie in etlichen Spielen zuvor war auffällig, dass es allen vier Sturmformationen des EHC über weite Strecken gelang, Druck aufzubauen und Chancen zu kreieren. Eine davon nutzte dann Cam Spiro in der 8. Minute nach feinem „Give-and-Go“ mit Niko Linsenmaier und anschließender Direktabnahme zum 2-0.

Freiburg blieb auch nach diesem Treffer dran und erneut war es Allen, der in der 15. Minute auf 3:0erhöhte. Nick Pageau hatte zuvor die Scheibe Richtung Tor gebracht, Allen seinen Körper geschickt eingesetzt und wie beim 1-0 sein Können mit dem Schläger unter Beweis gestellt.

Dass Bad Nauheim Sekunden vor Ablauf des ersten Drittels noch mal Hoffnung schöpfen konnte, lag am in dieser Saison bislang noch nicht ganz so stabilen Unterzahlspiel der Wölfe. Die Roten Teufel konnten kontinuierlich Druck aufbauen und schließlich war es James Arniel, der mit einem satten Strich unter die Latte das 1:3 aus Gästesicht erzielte.

Das zweite Drittel geriet zum Albtraum für den Gast.

Zunächst begeisterten Neuzugang Luca Trinkberger und Urgestein Simon Danner in der 22. Minute mit einem blitzsauberen Angriff über die linke Seite. Der „Fast break“ mündete schließlich im 4:1 durch Danner. Kurz darauf lief Bad Nauheim in den nächsten Konter. Spiro erspitzelte sich an der eigenen blauen Linie den Puck, lief alleine auf EC-Keeper Bick zu und verwandelte mit einem eiskalten Schlenzer zum 5:1.

Der Höhepunkt des „Heute geht alles“-Spektakels ereignete sich dann in der 30. Minute, als Andrée Hult nach feinem Querpass von Linsenmaier bei angezeigter Strafe gegen die Gäste und entsprechender 6:5-Überzahl das sechste Freiburger Tor markierte. Der Schwede war unmittelbar vor Linsenmaiers Zuspiel über die eigenen Füße gestolpert, konnte die Scheibe jedoch auf den Knien nicht nur annehmen, sondern auch gekonnt im Kasten der Gäste unterbringen.

Und als wenn das Elend der Roten Teufel nicht schon schlimm genug gewesen wäre, kassierten sie kurz vor Drittelende auch noch das 7:1. Patrick Kurz war soeben von der Strafbank zurückgekehrt und leitete einen Konter ein, den Allen letztlich per Abfälscher erfolgreich abschloss.

Andrée Hult trifft mit dem Knie

In eigener Überzahl hätte Niko Linsenmaier anschließend in gleich zwei Situationen eigentlich auch noch das achte Tor erzielen müssen – aber hier schien selbst der Eishockey-Gott mit Bad Nauheim ein Einsehen zu haben.

Die Geschichte des letzten Drittels wäre an sich schnell erzählt: Freiburg verwaltet die hohe Führung routiniert, Bad Nauheim gibt verständlicherweise nicht mehr alles, um daran noch etwas groß zu ändern.

Doch so ganz ohne Highlight wollten die Wölfe wohl auch die finalen 20 Minuten nicht absolvieren – und so zeigte die Paradereihe um Andrée Hult, Scott Allen und Chris Billich in der 53. Minute erneut ein echtes Kabinettstückchen: Der Akrobat Hult bewies erneut im Fallen sein Können, als er Billich in zentraler Position anspielte, der gab direkt weiter zu Allen auf rechts, und dieser musste nur noch ins leere Tor einschieben, um seinen vierten Treffer des Abends zu erzielen.

Luca Trinkberger: Starkes Debüt

Es hätte eine undankbare Situation sein können, dass Luca Trinkberger ausgerechnet den in dieser Saison so starken Jake Ustorf ersetzte. Doch der bayerische Neuzugang machte seinen Job von Anfang bis Ende mehr als überzeugend. Trinkberger war auf beiden Seiten des Eises körperlich und geistig präsent, blockte mehrere gegnerische Schüsse, kreierte Tormöglichkeiten – und belohnte sich bei einem starken Debüt mit einem Assist selbst.

Bereits am morgigen Dienstag geht’s für die Wölfe weiter. Das Nahholheimspiel gegen den ESV Kaufbeuren steht an.

Tore: 1:0 (4.) Allen, 2:0 (8.) Spiro (Linsenmaier), 3:0 (15.) Allen (Pageau), 3:1 (20.) Arniel (Richardson - PP1), 4:1 (22.) Danner (Trinkberger, Bassen), 5:1 (26.) Spiro, 6:1 (30.) Hult (Linsenmaier, Spiro – 6:5), 7:1 (36.) Allen (Hult, Kurz), 8:1 (53.) Allen (Billich, Hult)

Strafminuten: Freiburg 6, Bad Nauheim 10.

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