Die Fotosammlung soll aufgrund der Luftfeuchtigkeit zukünftig im Keller und im Dachgeschoss aufbewahrt werden. Bereits abgeschlossen ist die Untersuchung aller Textilobjekte auf Mottenbefall; gegebenenfalls wurden sie „fachmännisch von Motten befreit“, teilt die Stadt mit. Weiterer wichtiger Schritt: Die Digitalisierung soll weiter vorangebracht werden; für die Inventarisierung der Objekte gebe es eine neue kostenlose Software.
„Schreibtischarbeit“ also geht bei dem nun aufgegleisten Prozess Hand in Hand mit ganz handfestem Anpacken, verdeutlicht auch Baiker nochmals: „Kartons auspacken, Staub wischen, Platz machen und Ordnung schaffen. Regale aufstellen und einräumen“.
Das unterschiedslose Aufbewahren möglichst vieler Objekte querbeet ist nicht das Ziel für die Zukunft, macht Baiker deutlich.
Was wollen wir sammeln?
Im Zuge der Neuordnung gehe es viel mehr um die Frage: „Was wollen wir hier wirklich sammeln?“ Ein eindeutiges „Ja“ etwa gibt es für die beachtliche Sammlung an Ölgemälden, die künftig einen prominenteren Platz bekommen sollen. Die Sammlungskategorie „Holzmöbel“ hingegen – ein Schwerpunkt, der ab den 1980er Jahren verfolgt worden sei – werde eher aufgegeben, skizziert Baiker die Marschroute. Man werde sich von dem ein oder anderen Objekt trennen – um so die Sammlung „in ihrem Wert zu verdichten und zu steigern“.
Die benötigte Zeit für die Neuordnung des Depots berechnet Baiker in Jahren – zumal sein Team sehr überschaubar ist und er ja auch noch das städtische Museum selbst mit Ausstellungen bespielen soll und will.
Das Museum als Ort für alle
Denn letztlich sei die Neuordnung der Museumssammlung kein Selbstzweck, sondern diene als Grundlage dafür, die Objekte in Ausstellungen der Öffentlichkeit zu präsentieren. Erklärtes Ziel des Museumsleiters ist es denn auch, das Museum mit neuem Leben zu füllen und es als „öffentliche Einrichtung für alle“ ins Bewusstsein zu rücken – „als Bildungs-, Unterhaltungs- und Veranstaltungsort und als öffentlicher Raum, der Begegnung und Teilnahme ermöglicht und so letztlich auch demokratische Diskurse befördert“, umreißt Baiker seine Vorstellung.
Soll das Weg?
Die aktuelle Ausstellung
im städtischen Museum gibt unter diesem Titel einen kleinen Einblick in den Depot-Fundus. Zunächst waren die Exponate unkommentiert ausgestellt – die Besucher konnten selbst raten und bewerten. In einer zweiten Phase erhielten die Objekte Beschriftungen, die ihre Bezeichnung, Funktion und ihr Alter verraten. In einer weiteren Etappe werden die „Raumtexte“ hinzugefügt, die den Sammlungszusammenhang und die kulturhistorische Bedeutung der einzelnen Objektgruppen verdeutlichen.