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Stadtsenioren Bürgertreff in Schopfheim bleibt Thema

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Vom Bürgermeister gern als Begegnungsraum ins Spiel gebracht – faktisch aber oft ausgebucht: Schärers Au. Foto: MT-Archiv

Die Frage nach einem geeigneten Bürgertreff treibt den Stadtseniorenrat nach dem ablehnenden Bürgerentscheid zur Hebelschule weiter um.

In der jüngsten Sitzung wurden die Themen vorgestellt, mit denen sich der Beirat im kommenden Jahr schwerpunktmäßig beschäftigen will; erarbeitet wurden diese in vier Workshops, die im November unter Leitung von Ulrich Wohland stattfanden.

Ruf-Taxi bereitet Sorgen

Wichtiges Thema ist und bleibt der öffentliche Nahverkehr in Schopfheim. Ein Kurzstreckenticket durchs Stadtgebiet kostet – die einfache Fahrt – bis zu 2,90 Euro. Skepsis herrscht angesichts der für 2025 geplanten Umstellung vom City-Bus mit festem Fahrplan auf ein Ruf-Taxi, das bei Bedarf angefordert werden soll. Etliche Senioren werden mit der „Bestellung“ per Smartphone überfordert sein und lieber auf die Fahrt verzichten, so die Befürchtung. Weitere Themen waren der Bürgertreffpunkt und die fehlende Barrierefreiheit der kopfsteingepflasterten Altstadt. Auch wurde thematisiert, wie neue Mitglieder gewonnen werden können.

Die Seniorenbeauftragte Dagmar Stettner plädierte für die Suche nach Zwischenzielen, die auch erreichbar sind. Sie sagte: „Wir werden wegen der Barrierefreiheit in der Altstadt vielleicht einzelne Stellen freibekommen, die besonders holprig sind.“ Hubert Dreschler plädierte ebenfalls dafür, sich nicht zu verzetteln, sondern Schwerpunkte zu setzen und gegenüber der Stadtverwaltung bei besonders brennenden Themen „den Daumen in die Wunde legen“. Energisch sollte man versuchen, bei der Gestaltung des Ruf-Taxis einzugreifen. Hannes Schneider, Sprecher des Seniorenrats, berichtete jedoch, dass man bei der Stadt auf „auf Granit beißt“. Ein entsprechendes Schreiben mit Fragen zur Konzeption vom Sommer sei bislang unbeantwortet geblieben.

Bürgertreff-Idee passé?

Bekanntlich sucht der Stadtseniorenrat seit längerem eine Begegnungsstätte, die ohne Konsumzwang betrieben wird. Genau deshalb habe man sich für die Hebelschule in der Altstadt als idealen Ort eingesetzt.

Leider seien der Gemeinderat und die Verwaltung für den weiteren Besitz des Gebäudes aus Finanzgründen strikt dagegen; der Bürgerentscheid habe gezeigt, dass das Thema über 70 Prozent der Schopfheimer Bürger egal ist, 20 Prozent sind für den Verkauf, nur zehn Prozent sind für den Erhalt des Gebäudes für kulturelle Zwecke. Auch von den Schopfheimer Vereinen, die ebenfalls vom Bürgertreff hätten profitieren können, sei in keiner Weise Unterstützung gekommen.

„Ich bedauere diese Entwicklung sehr, muss sie jedoch akzeptieren“, gab Schneider in der Sitzung nochmals zu Protokoll – „aber für uns bedeutet es, dass wir mit leeren Händen dastehen“. Dem Seniorenbeirat stelle sich nunmehr die Frage, ob man das Projekt „Bürgertreff“ wegen zu großer Widerstände aufgebe. Einige Stimmen aus dem Gremium riefen demgegenüber zur Geduld auf, und plädierten dafür, die Idee nicht komplett abzuschreiben, sondern vorerst zu „parken“.

Einmal mehr verwies der Seniorenbeirat darauf, dass der von Bürgermeister Harscher vielfach angeführte Verweis auf barrierefreie Alternativen dem Realitätscheck nicht standhalte. Die vom Bürgermeister unlängst erneut angeführten Begegnungsräume in Schärers Au etwa seien terminlich größtenteils bereits vergeben, bestätigte Dagmar Stettner. Ersatzweise seien das Dorfmuseum Eichen, der Maibergsaal Enkenstein oder die evangelischen Gemeindehäuser Fahrnau oder Gersbach vorgeschlagen worden; allerdings habe sich der Seniorenrat eine Begegnungsstätte mit guter öffentlicher Anbindung vorgestellt. Auch das ins Spiel gebrachte Stadtcafé im Anna-Kym-Park sei zumindest aktuellen nicht gerade Anlaufpunkt erster Wahl.

Budgetkürzung für Beiräte

Das Budget für die Arbeitsgemeinschaft der Stadtsenioren belief sich bislang jährlich auf 3000 Euro. Auf Beschluss des Finanzausschusses werden die Budgets sowohl des Behinderten- als auch des Seniorenbeirats gekürzt. „Unsinnig und ärgerlich“, wie Schneider befand. Immerhin habe Bürgermeister Harscher sich mit Blick auf die Stadthallenmiete für den zweijährlich stattfindenden Seniorentag kompromissbereit gezeigt; hier werde ein Ausgleich geschaffen.

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