Steinen 51 Maßnahmen für den Klimaschutz

Christoph Schennen
Laut dem Klimaschutzkonzept können noch 87 Prozent der Dachflächen mit Photovoltaik-Modulen ausgestattet werden. Foto: Pixabay

Der Steinener Gemeinderat hat ein Klimaschutzkonzept für die Gemeinde beschlossen. Klimaschutzmanager Ronny Buth zeigte auf, wo Strom und Wärme regenerativ erzeugt werden können. Auch die Halle Weitenau und das Schwimmbad waren Thema.

Der Gemeinderat hat das integrierte Klimaschutzkonzept der Gemeinde Steinen mit seinen 51 Maßnahmen einstimmig beschlossen. Es soll als Handlungsgrundlage für den kommunalen Klimaschutz dienen.

Das Gremium beauftragte die Verwaltung mit der Umsetzung des Klimaschutzkonzeptes und dem Aufbau eines Klimaschutz-Controllings inklusive regelmäßiger Fortschreibung der Treibhausgas- und Energiebilanz. Ein Antrag zur Anschlussförderung für das Klimaschutzmanagement soll gestellt werden. Ziel sei es, die Maßnahmen aus dem Klimaschutzkonzept umzusetzen und ein Klimaschutz-Gremium aufzubauen.

Klimaschutzmanager Ronny Buth und Jörg Scholtes (Netze BW) stellten den Klimaschutzbericht vor. Buth zeigte auf, wo es noch Potenzial gebe, Strom regenerativ zu erzeugen. Derzeit würde in Steinen nur 28 Prozent des Stroms regenerativ erzeugt. Während das Potenzial bei der Wasserkraft ausgeschöpft sei, könne man mehr Strom durch Biomasse produzieren und noch 87 Prozent der Dachflächen (insgesamt 440 000 Quadratmeter) mit Photovoltaik-Modulen ausstatten. Auch der Einsatz von Luft-Wasser-Wärmepumpen zur Beheizung der Gebäude sei sinnvoll.

Im Sektor Wärme sei eine theoretische Energieeinsparung von bis zu 50 Prozent möglich. Aufgestellt werden könnten zudem drei Windkraftanlagen und PV-Module auf 172 Hektar freier Fläche.

Es müssten noch viele Maßnahmen umgesetzt werden, so Buth, aber die Gemeinde Steinen habe eine gute Ausgangslage zum Erreichen der Klimaneutralität. CDU-Fraktionsvorsitzende Sabine Glaser begrüßte das Konzept: „Ich hoffe, dass wir es in der geplanten Zeitschiene umsetzen können.“ Rudolf Steck (SPD) hält den Zeitrahmen zum Erreichen der Klimaneutralität ebenfalls für ambitioniert. Beim Klimaschutz müsse Steinen die interkommunale Zusammenarbeit ausbauen. Rainer Dürr (Gemeinschaft für ein lebenswertes Dorf) ärgerte sich darüber, dass es eine große Anzahl an Leugnern des Klimawandels gebe.

Hallensanierung

Das Gremium entschied zudem, dass die Halle in Weitenau saniert und erweitert werden soll. Weil die Bausumme über dem Schwellenwert von 221 000 Euro (netto) liegt, muss die Baumaßnahme EU-weit ausgeschrieben werden.

EU-weite Ausschreibung

Der Rat bewilligte einstimmig die Machbarkeitsstudie beziehungsweise die Bedarfsplanung über die Sanierung und Erweiterung der Halle.

Auch den Zuschlagskriterien zur EU-weiten Ausschreibung des Honorars für die Halle wurde zugestimmt. Auf ihrer Grundlage werden die Architektenleistungen ausgeschrieben.

Ulrike Mölbert (Gemeinschaft für ein lebenswertes Dorf) sagte, die Halle sei in einem „erbarmungswürdigen Zustand“, sie sei „von morgens bis abends im Einsatz“. Die Treppe, die in die Halle führe, sei für Gehbehinderte eine Zumutung. Rainer Eiche (SPD) stellte fest: „Es ist gut, dass sie überarbeitet wird.“ Für Heiterkeit im Sitzungssaal sorgte, dass Eiche seine Aussage mit den Worten „Wir von der CDU“ begann.

Bis Ende September soll die Architektenleistung vergeben und die Halle dann von 2025 bis 2027 saniert sowie um einen Raum erweitert werden. Die Vereine bekämen dadurch mehr Lagerflächen und einen Vereinsraum, auch die Ortsverwaltung will in das Gebäude ziehen. Die sanierte Halle hat einen energetisch hohen Standard, verspricht die Verwaltung. Die Sanierung kostet etwa 1,4 Millionen Euro, die Erweiterung 1,95 Millionen Euro. Die gesamte Bausumme beträgt demnach 3,4 Millionen Euro. Die EU-weite Ausschreibung wird als Verhandlungsverfahren mit vorgeschaltetem Teilnahmewettbewerb realisiert.

Schwimmbad

Der Gemeinderat hat auch die Verwaltung beauftragt, mit der Firma Badewasser Service einen Dienstleistungsauftrag für das Schwimmbad Steinen abzuschließen. Die Jahresvergütung beträgt 202  205 Euro, dies sind 11 621 Euro (netto) mehr als im Vorjahr. Der Vertrag hat eine Laufzeit von einem Jahr. Die Firma habe noch Ersatzteile für die veraltete Anlage in ihrem Lager.

  • Bewertung
    1

Umfrage

Bargeld

Die FDP fordert Änderungen beim Bürgergeld. Unter anderem verlangt sie schärfere Sanktionen. Was halten Sie davon?

Ergebnis anzeigen
loading