Adventskalender startet besinnlich und heiter

Von Ralph Lacher

Steinen. In der „Kaffeemühle“ im Seniorenzentrum Mühlehof steht ein großer Sessel, ausgeleuchtet mit Lampen, neben einer Krippe. Die Tische der kleinen Tagesgaststätte sind mit Kerzen und Grünem dekoriert, als Ute Engler ans Mikrofon tritt und sich freut, dass die Kaffeemühle an diesem ersten Tag im Dezember gut besucht ist.

Neunte Auflage

Sie freue sich darüber, dass der schon neunte Durchlauf des „aktiven Adventskalenders“ nach zwei Jahren Unterbrechung nach Wegfall der Corona-Einschränkungen möglich sei und gleich eine gute Akzeptanz finde, sagt Engler für den Verein „Kunst und Kultur“ in Steinen und die Seniorengenossenschaft. Deren Vorsitzende, Christel Mohr von Kunst und Kultur und Birgit Petersen-Mirr von der SGS, sind unter den Gästen und hören, nachdem Ute Engler das Mikrofon an Gerrit Schmidt-Dreher übergeben hat, besinnliche und doch auch heitere Geschichten.

Fiktion und Wahrheit

Sie hat für ihren Vortrag Kurzgeschichten aus der Feder der Ingeborg-Bachmann-Preisträgerin Helga Schubert und deren Werk „Vom Aufstehen: Ein Leben in Geschichten“ gewählt. In diesen Kurzgeschichten, von denen Gerrit Schmidt-Dreher drei vorträgt, geht es um die Erlebnisse der jungen Helga Schubert. Die Lebensgeschichte der 82-Jährigen handelt – in einer Mischung aus Fiktion und Wahrheit – von der Kriegs- und Nachkriegszeit und dann von der Beobachtung durch die Stasi in der DDR.

22 Gastauftritte

Trotz aller Belastungen spiegeln die Kurzgeschichten aber den Lebenswillen der Hauptfigur wider. Mit ihrem leisen Vortrag und der gewählten Thematik stimmt Schmidt-Dreher die Gäste auf die bevorstehenden Tage ein, ehe der Nachmittag bei passenden Getränken, Weihnachtsgebäck und Gesprächen besinnlich ausklingt.

Noch bis einschließlich 22. Dezember (Ausnahme am 6., 7. und 13. Dezember) wird an jedem Wochentag ab 16 Uhr ein weiteres „Türchen“ geöffnet. Dabei gibt es einen Vortrag von Personen und Gruppen, „Promis“ und weniger bekannten Steinenern, aber auch Kindergärten und Gruppen der Musikschule Mittleres Wiesental. „Wir wollen mit dem aktiven Adventskalender eine halbe Stunde Ruhe und Besinnung in der Hektik der Vorweihnachtszeit ermöglichen“, sagt Engler.

Sie freue sich auch, dass es in diesem Jahr überhaupt kein Problem gewesen sei, die 22 Gastauftritte kompetent zu besetzen.