Bei Begehungen fand Kunz keine Mollusken, Krebse oder Fische, aber vier geschützte Libellenarten. Eine Grabengestaltung verbessere die Lebenssituation der aquatischen Lebewesen, so Kunz. Bevor man damit aber beginne, müsse man die Libellenlarven absammeln.
Außerhalb des Bachlaufs wurden Gelbbauchunken gefunden. Sie lieben mit Wasser gefüllte Radspuren, Tümpel, Pfützen und überschwemmte Bereiche und sind an diese Gewässer angepasst. In der alten Eiche hat sich ein Feldsperling eingerichtet. Der Baum bleibe aufgrund seiner langen Lebensdauer erhalten.
Für einige Vögel und Fledermäuse ist der „Scherracker“ ein Nahrungshabitat. Ein Ausgleich sei für diese Tiere aber nicht erforderlich, eine fledermausfreundliche Beleuchtung an den Hauswänden aber wünschenswert.
Rainer Eiche (SPD) sagte, er habe Gelbbauchunken im Graben gesehen. Kunz entgegnete ihm, dass die Unken dort vorkommen könnten, er bei den Begehungen des Gebiets aber keine festgestellt habe. „Sie laichen nicht in fließenden Gewässer“, stellte er fest. Norbert Götz (CDU) lobte das Vorhaben, einen fünf Meter breiten Gewässerrandstreifen zu schaffen. Er forderte, einen Streifen entlang des Waldes von Bebauung frei zu halten und nicht noch mehr an den Waldrand zu bauen.
Marc Sutterer (CDU) nannte das Bauvorhaben eine „attraktive Erweiterung Höllsteins“. Stephan Mohr (Gemeinschaft) sagte, es spreche nichts gegen das Wohngebiet. Der Scherracker sei keine wertvolle Fläche im Sinne des Naturschutzes, so Mohr. Auch die Hochwasserschutzmaßnahmen seien sinnvoll.
„Wir vertrauen auf die Qualität des Gutachters.“ Der Gemeinderat sei aufgrund der hohen Nachfrage nach Wohnraum verpflichtet, neue Wohngebiete zu erschließen. „Außerdem steigen die Baupreise in Steinen.“ Rudolf Steck (SPD) betonte, viele junge Familien suchten Bauplätze. Sichergestellt werden müsse, dass die Bestandsbebauung durch die Hochwasserschutzmaßnahmen „nicht stärker gefährdet“ werden dürfte.