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Steinen Am Ende braucht es eine Brücke

Maximilian Müller

Verkehr: Situation bei Agenda-21-Treffen vorgestellt / Sorge um Vernachlässigung der Gemeinde

Was kommt auf Steinen mit der Fertigstellung des Zentralklinikums zu? Wie geht es weiter mit der Verkehrsführung? Um diese und weitere Fragen ging es bei einem Treffen der lokalen Agenda-21-Gruppe Steinen.

Von Maximilian Müller

Steinen - Die Sorge ist, dass das Zentralklinikum nicht über die Ausfahrt Entenbad angefahren wird, sondern dass ein Teil des Verkehrs durch Steinen fließt, insbesondere, wenn die Ortsdurchfahrt durch die Verlegung der Landesstraße 138 an die Bahnlinie durch die Bahnhofstraße und nicht mehr über die Lörracher Straße führt.

Viel Potenzial für Stau

Damit wäre zwar das „scharfe Eck“ entschärft, aber die Bahnschranke mit ihren Schließzeiten wäre immer noch ein Hindernis mit großem Potenzial für Stau. Wie viele dann auf die Wiesenstraße auf der anderen Seite der Gleise ausweichen, ist auch unklar – zumal die Schranke dort kürzer schließt, aber die Kreuzung schon mit Ampeln abgeriegelt wird, bevor die Schranke heruntergeht. Das nächste Hindernis wäre dann der Kreisel zwischen Steinen und Höllstein.

Abhilfe könnte ein Vollanschluss bei Brombach schaffen. Den Planungsfortschritt dazu erläuterte Klaus Dullisch, der den Fachbereich Tiefbau bei der Stadt Lörrach leitet. Diese plant den Anschluss für das Regierungspräsidium Freiburg. Ins Planfeststellungsverfahren ging das Vorhaben noch nicht. Dullisch nannte keine Termine, das sei in dieser Phase unredlich, sagte er.

Viel Infrastruktur

Im Plenum wurde an dieser Stelle die Sorge laut, dass dieser Vollanschluss nicht zustande komme, sobald erst das „Prestigeobjekt Zentralklinikum“ fertig sei.

Es komme viel zusammen, sagte Bürgermeister Gunther Braun, der bei einer Präsentation den Blick auf Steinen lenkte. Wasser, Gas, Gleise und Straßen – über das Gebiet der Gemeinde Steinen muss eine ganze Menge.

Zu nah am Wasser gebaut

Da ist die L 138, die zu nah an den „Wilden Brunnen“ verläuft, die der Wasserversorgung für einen großen Teil der Lörracher Bevölkerung dienen – wovon letztlich auch der Parkplatz des Freibads betroffen ist, da er laut Braun ebenfalls zu nahe an den Brunnen liegt. Außerdem werden eine Gaspipeline und eine Stromtrasse verlegt (wir berichteten). Weiter geht es mit dem zweispurigen Ausbau der Wiesentalbahn, wodurch die Schranke im Bahnhof noch öfter unten wäre. Und die Brücke über die Wiese dahinter sei auch nicht auf die Verkehrsmenge ausgelegt, sagte Braun.

Dann noch die Verlegung der L 135, der Straße nach Weitenau. Kandern und das Kleine Wiesental sind darüber erreichbar. Diese soll verlegt werden und weiter östlich auf die Rotzlerstraße treffen – die Verlängerung der Bahnhofstraße. In diese Richtung geht die Gemeinde derzeit mit dem Bebauungsplan Steinen Ost.

Langes Warten?

Es bleibe angesichts dieser Vielzahl an Problemen gar nichts anderes übrig, als im östlichen Bereich Steinens eine Brücke über die Wiese und die Bahn zur B 317 zu bauen, sagte Braun. Und es gelte nun, dies im Regierungspräsidium und in der Landes- und Bundespolitik immer wieder zu betonen.

Die Brücke werden nur die jungen Zuhörer noch erleben, sagte Gemeinderat Rainer Eiche (SPD) skeptisch. Wer das zahlen solle, wollte ein Zuhörer wissen. Da es sich um eine Bundesstraße und – mit der Wiese – ein Gewässer erster Ordnung handle, sehe er Land und Bund in der Pflicht, sagte Braun. Es gelte jetzt aber auch, vorsichtig zu sein und nicht etwas zu bauen, was später nicht gebraucht werde.

Almut Steyer, Ortsvorsteherin von Schlächtenhaus, und ihre Weitenauer Amtskollegin Ulrike Mölbert zeigten sich besorgt, dass eine Entlastung Steinens nicht nachdrücklich weiterverfolgt werde.

Braun hielt dem entgegen, dass es mit kleinen Schritten weitergehe.

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