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Steinen Anspruchsvoll und lehrreich

Ralph Lacher
Eine Enten-Rettung aus einem Abwasserschacht war ein Einsatz beim Berufsfeuerwehrtag in Steinen Foto:  

Die Jugendfeuerwehr Steinen veranstaltet erstmals einen Berufsfeuerwehrtag. Ein umfangreiches Programm vermittelt viel Wissen, Abwechslung und Spannung.

Die Jugendfeuerwehr Steinen hatte von Samstag bis Sonntag erstmals einen Berufsfeuerwehrtag. Neben Spiel und Sport, Ausbildung und Essenzubereiten gab es zwischendurch unvermutet und wie im echten Berufsleben eines Berufsfeuerwehrmannes Übungseinsätze.

Umfangreiches Programm

So hatte das Jugendfeuerwehrwart-Team mit Max Volz an der Spitze – unterstützt von aktiven Wehrleuten um Abteilungskommandant Michael Lauer – ein umfangreiches Programm für die 16 Jungen und vier Mädchen im Alter von zehn bis 16 Jahren zusammengestellt, die derzeit die Jugendfeuerwehr der Abteilung Steinen bilden.

Los ging es am Samstagmittag im Haus der Sicherheit mit einer Überprüfung der Fahrzeuge und der Übergabe derselben an die Jugendwehr durch Michael Lauer und seine Aktivcrew. Die begleitete und moderierte auch die gesamte 24-Stunden-Aktion, etwa die Einrichtung eines Nachtlagers im Haus der Sicherheit. Danach schon gab es den ersten Einsatz für die drei Gruppen von Jugendwehr-Mitgliedern.

Tierrettung bei H20

Beim Unternehmen H2O, so die Annahme, musste eine Tierrettung erfolgen. Eine Entenfamilie war in einen Abwasser-Schacht geraten, lautete die Übungsannahme. Die Jungs und Mädchen retteten die Spiel-Enten zügig und flott und kümmerten sich zudem um die Verkehrssicherung.

Waldarbeiter verunglückt

Anspruchsvoll war dann die zweite Alarmierung: Ein Waldarbeiter war im Forst am Hang hinauf nach Hägelberg verunglückt und musste am Hölzleweg unter einem auf ihn gestützten Brennholzstapel gerettet werden. Ein gute Stunde dauerte das, was, so Abteilungskommandant Michael Lauer anerkennend, zehn Minuten schneller als angesetzt über die Bühne ging. Im Einsatz waren bei diesem Teil des Berufsfeuerwehrtages neben den Aktiv-und Jugendwehr-Leuten auch die drei Fahrzeuge HLF10, HLF20 und MTW.

Skateboarder gerettet

Kaum zurück im Haus der Sicherheit, gab es die nächste Alarmierung. Bei einem Autounfall war Kraftstoff ausgelaufen und ein Skateboardfahrer lag verletzt unter dem verunfallten Fahrzeug. Hier ging es eine halbe Stunde, dann war der verletzte Skateboarder versorgt, die Unfallstelle beim der Wiesentalhalle in Höllstein gesäubert, und man konnte Gruppenweise ins Haus der Sicherheit zurück.

Die Pause war wieder nur kurz, denn ein unachtsamer Mitbürger hatte Unrat zu verbrennen versucht und das Feuer unbeaufsichtigt gelassen. All diese Einsätze, so erfuhren die Kinder und Jugendlichen von den Aktivkollegen, seien typisch für Feuerwehrarbeit. „Es sind seit Jahren die Hilfeleistungen unterschiedlichster Art, zu denen wir ausrücken müssen“, erklärte der Abteilungskommandant. Brände seien weniger geworden, so Lauer. Trotzdem gab es solche Einsatzszenarien beim Berufsfeuerwehrtag auch.

Am Samstagabend gingen die Alarmmelder: Eine Wohnung und eine Garage neben dem Haus der Sicherheit brannten – gerettet werden musste eine bewusstlose Person. Mit dem HLF 20 und dem HLF10 wurden die Schläuche befüllt, und schnell hieß es „Wasser marsch“.

Nach einmal brannte es in Steinen, so eine weitere Einsatzannahme für die Jugendwehr, diesmal am Sonntagmorgen. Wieder brannte es in einer Wohnung, und erneut galt es nicht nur zu löschen, sondern auch eine Person aus dem brennenden Wohnungsteil zu retten. Auch das klappte bestens, ebenso die erste Einsatzaktion an diesem frühen Morgen. Kaum hatte die nach kurzer Nacht ziemlich müde Truppe gefrühstückt, ertönte die Brandmeldeanlage in der Steinener Sporthalle an der Köchlinstraße – dort angerückt, wurde wegen Fehlalarm Entwarnung gegeben.

Grillen mit den Eltern

Den Abschluss des Berufsfeuerwehrtages bildete ein Grillen mit den Eltern. Die erfuhren dabei auch, dass neben den vielen feuerwehrtechnischen Einsätzen auch für Spaß und Kurzweil gesorgt war, etwa bei einem Filmabend und einer Nachtwanderung oder dem gemeinsamen Vorbereiten von Abendessen und Frühstück. „Das hat Spaß gemacht, hoffentlich gibt es eine Wiederholung“, sagte etwa die 15-jährige Pauline Scharfenberg. „Das war das bisher Schönste in meiner schon vierjährigen Zeit bei der Jugendwehr“, erklärte das Mädchen. Und ihr drei Jahre jüngerer Kollege John Gruler war besonders beeindruckt davon, wie jüngere und ältere Wehrleute gemeinsam ein tolles Wochenende erlebten und viel lernen konnten.

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