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Steinen Anwohner wollen keinen Gehweg

Maximilian Müller
Soll der Moosmattweg einen Bürgersteig erhalten?Archiv- Foto: Christoph Schennen

Verkehr: Protestbrief an Gemeinde und Räte / Kosten müssten auf Eigentümer umgelegt werden

Bekommt der Moosmattweg auf der südlichen Seite einen Bürgersteig? Pläne dafür gibt es bereits seit Anfang der 70er Jahre. Doch die Gemeinde will vorab ein Votum der Anwohner und des Gemeinderats.

Von Maximilian Müller

Steinen - Hintergrund ist, dass in der Straße in den nächsten zwei bis drei Jahren Kanalarbeiten anstehen. Wenn dann eh schon die Bagger rollen, könnte man auch gleich den Bürgersteig bauen – wenn er denn erwünscht ist, sagte Bauamtsleiter Dietmar Thurn auf Anfrage unserer Zeitung.

Gemeinderat entscheidet im Laufe des Herbstes

Allerdings müsste dann diese Kosten zu 95 Prozent auf die Eigentümer der Grundstücke umgelegt werden. Die Gemeinde habe dies intensiv prüfen lassen, daran führe kein Weg vorbei. Es gehe jetzt auch darum, Klarheit zu schaffen. Denn bislang war das Vorhaben immer wieder vertagt worden, auch wegen der Kosten. Doch wenn einmal etwas in der Tempo-30-Straße passiere, müsse das ganze auch rechtlich geklärt sein.

Letztlich entscheide der Gemeinderat über den Gehweg, wahrscheinlich im Laufe des Herbstes, sagte Thurn. Inzwischen haben Anwohner selbst eine Unterschriftenliste und ein Anschreiben an Gemeinde, Gemeinderäte und die Zeitung verfasst. Demnach hätten von den 49 betroffenen Grundstücken bis Mitte August bereits 31 Eigentümer an der spontanen Umfrage der Anwohner teilgenommen. Davon haben sich 30 gegen einen Gehweg ausgesprochen. Die Liste sei aber ausgesetzt worden, da die Gemeinde derzeit die Eigentümer befrage.

Gegen einen Bürgersteig spricht laut den Verfassern der Liste, dass Gehwege zu erhöhten Auto-Geschwindigkeiten führen könnten. Zudem könnte die Straße so für mehr Verkehr ertüchtigt werden, was insbesondere dann mehr Autos bedeute, wenn noch ein Baugebiet zwischen Waldspielplatz und Wolfischbühl geschaffen würde.

Bei Kostensteigerungen kein Mitspracherecht

Zudem seien die Kosten für die Bürger nicht kontrollierbar, da sie bei Kostensteigerungen kein Mitspracherecht hätten – gerade angesichts der aktuellen Preissteigerungen. Aktuell liegen die Planungen bei 650 000 Euro.

Auch das Vorgehen der Gemeinde missfiel den Anwohnern, schreiben sie in dem Brief. Viele hätten bei der Anwohnerversammlung mit Vertretern der Gemeinde nicht verstanden, dass es noch eine Umfrage gebe.

Auch gebe es keine rechtliche Verpflichtung, in der Straße einen Gehweg zu bauen. Manche Anwohnerstraßen würden gleich ganz ohne Gehwege gebaut. Viel eher wünschten sich die Anwohner eine Straße ohne Gehweg, aber dafür mit Breitband und Nahwärme.

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