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Steinen Auch mit 80 noch auf der Baustelle

Ralph Lacher
Eduard Wieck wird heute 80 Jahre alt. Foto: Ralph Lacher

Jubiläum: Eduard Wieck aus Höllstein feiert heute - auswärts - seinen 80. Geburtstag.

Steinen-Höllstein - „Ich habe immer gern gearbeitet und vor allem mein Handwerk geliebt und gelebt. Das war und ist mein Gesundheitstraining für Körper und Geist“. Das sagt ein zufriedener Maurermeister und Unternehmer Eduard Wieck aus Höllstein. Der als „Mann mit dem schwarzen Hut“ weit über die Grenzen Steinens hinaus bekannte Handwerksmeister und Schäferhundevereins-Funktionär feiert heute seinen 80. Geburtstag.

Der Geburtstag findet auswärts statt - er gönnt sich mit der Familie eine kleine Auszeit, bevor es nächste Woche wieder raus auf die Baustelle geht. Diese Ankündigung überrascht zwar, wird vom körperlich wie geistig enorm fitten Jubilar aber schnell erklärt: „Die Arbeit auf vielen Baustellen und bei vielen Stammkunden füllt mich auch im Ruhestand aus. Ich arbeite nach wie vor die ganze Woche, auch am Samstag, und freue mich jeden Tag darauf“, erklärt „Edi“ Wieck.

Er stammt aus Rendsburg in Schleswig-Holstein, wo er als eines von vier Kindern einer Maurerfamilie am 5. Juli 1939 geboren wurde. In Rendsburg ging er zur Schule und begann 1954 eine Maurerlehre.

„Mein Vater hat mir die Begeisterung fürs Gestalten am Bau vorgelebt. Da war es für mich selbstverständlich, den- selben Beruf anzustreben“, erzählt Eduard Wieck. Nach drei Jahren Ausbildung trat er in die „Zunft der rechtschaffenen Maurer- und Steinhauergesellen“ ein, der er bis heute angehört.

Für die so genannte Walz, die Wanderschaft quer durch Europa, verpflichtete er sich gleich nach der Ausbildung. Fünf Jahre und einen Tag war er unterwegs, durfte während dieser Zeit nicht näher als 50 Kilometer an seinen Heimatort zurückkehren. Viele positive Erlebnisse verbindet er mit dieser Zeit. Er habe viele nette Leute und schöne Länder kennengelernt seine beruflichen Kenntnisse vertiefen können und sei bis Jerusalem gekommen.

Über Saisonstelle ins Wiesental gekommen

Wieder zurück in der norddeutschen Heimat, traf er auf Walz-Kollegen aus Grenzach-Wyhlen. Die boten ihm 1962 eine Sommer-Saisonstelle auf dem Bau an. Wieck kam an den Hochrhein - und blieb hier. „Mein Arbeitgeber war überzeugt von mir und hat die Saisonstelle verlängert“, erklärt der Jubilar. Er wollte aber beruflich vorankommen - und machte 1965 an der Meisterschule in Konstanz seinen Maurermeister. Als Polier arbeitete er anschließend bei zwei Unternehmen in Lörrach und Maulburg. In dieser Zeit habe er Spuren hinterlassen auch im öffentlichen Bereich.

„Ich habe in verantwortlicher Position das Maulburger Hallenbad gebaut und viele Hochbehälter zur Wasserversorgung von Dörfern im Wiesental, am Hochrhein und im Markgräflerland“, erinnert er sich zurück.

Nach der Zeit als Polier, zwischenzeitlich in Schlächtenhaus daheim, gründete er dort im Juni 1977 sein eigenes Bauunternehmen. Das zog 1983 von Schlächtenhaus um in ein vom Unternehmer selbst gebautes Wohn-, Bauhof- und Werkstatt-Gebäude an der Friedrichstraße 63 in Höllstein. Dort ist Wieck immer noch daheim, hat mittlerweile 65 Jahre Berufserfahrung am Bau, über 50 Jahre davon als Meister. Dafür gab es silberne, goldene und den selten vergebenen diamantenen Meisterbrief der Handwerkskammer Freiburg. Spuren hinterlassen hat Eduard Wieck auch als Selbstständiger. Hier lag der Fokus des Unternehmers, der stolz darauf ist, einige junge Leute ausgebildet zu haben, auf dem privaten Sektor.

Wieck, der seit 1985 mit seiner Ehefrau Annette verheiratet ist und zwei Kinder und drei Enkel hat, erinnert sich beim Blick zurück auf ein arbeitsreiches Leben an eigentlich nur schöne Ereignisse. „Auch die harten Zeiten, etwa die der voll selbstfinanzierten Meisterschulzeit, waren letztlich nur Schritte hin zu schönen“, meint der Bauunternehmer.

Ganz schöne Erlebnisse weiß er aber schon zu nennen: Etwa das selbst erstellte Eigenheim, aber auch die Geburt der Kinder, deren Heranwachsen im Familienverbund - und der Kontakt zu zufriedenen Kunden. Zu denen fährt er sicher solange, wie die Gesundheit mitspielt - immer in schwarzer Zunftkleidung, mit dem Hut mit der Krempe und der ihm eigenen guten Laune.

Die begleitete ihn auch im Vereinsengagement: Eduard Wieck war 44 Jahre lang im Schäferhundeverein Höllstein aktiv, davon 15 Jahre Sportwart und 25 Jahre Vorsitzender. Längst ist er in dem Verein, dem er auch sein Vereinsheim im Föhribuck erbaute, Ehrenmitglied.

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