Steinen Aula wird zur Chicago-Blues-Kneipe

Markgräfler Tagblatt
Ein mitreißendes Konzerterlebnis bot die Jan-Fischer-Band aus Hamburg den Besuchern in der Aula des Steinener Schulzentrums.                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Fotos: Heiner Fabry Foto: Markgräfler Tagblatt

Kunst und Kultur: Jan-Fischer-Band brachte das Publikum zum Toben / Musikerlebnis der Extraklasse

Es war wirklich ein ganz besonderes Konzerterlebnis, das „Kunst und Kultur Steinen“ am vergangenen Samstag ins Schulzentrum geholt hatte.

Von Heiner Fabry

Steinen. Die Jan-Fischer-Band aus Hamburg nahm vom Start weg eine intensive Kommunikation mit dem Publikum auf und verwandelte die Atmosphäre des Abends schnell in die Stimmung einer brodelnden Chicagoer-Blues-Kneipe mit begeisterten mitsingenden, mitklatschenden und tanzenden Zuhörern. Es war ein mitreißendes Konzerterlebnis, das sicher mehr Zuhörer verdient hätte.

Die Jan-Fischer-Band, besetzt mit Jan Fischer am Piano, Martin Friedenstab an der Gitarre und Mundharmonika und Jochen Reich an den Drums, präsentierte eine fetzige Mischung aus Chicago-Blues, Rock’n’Roll, einigen Balladen und natürlich Boogie-Woogie, der den Gästen nicht nur ins Ohr, sondern im Verlauf des Abends zunehmend auch in die Beine ging.

Besonders die Blues-Nummern mit Martin Friedenstab an der Gitarre wurden vom Publikum mit wahrer Begeisterung und viel Szenenapplaus aufgenommen. Schon der Auftakttitel „Good Mornin’ Blues“ erhielt wilden Beifall, der sich bei den folgenden Stücken wie „Shame, Shame, Shame“ und „Bright Lights in the City“ noch steigerte. Die eingestreuten Boogie-Passagen von Jan Fischer erhöhten nur noch die Begeisterung der Zuhörer, die sich bald von reinen Zuhörern in Akteure auf dem Boden der zur Tanzhalle mutierenden Schulaula wandelten.

Jan Fischer animierte die Zuhörer aktiv (und laut), die Refrains mitzusingen, damit die Atmosphäre einer echten Chicago-Blues-Kneipe noch stärker zur Geltung komme. Der erste Versuch fiel noch etwas zögerlich aus. Jan Fischer kommentierte „So bringen Sie Ihr Ordnungsamt aber nicht von den Stühlen.“ Das ließen sich die Zuhörer dann aber nicht zweimal sagen. Die Stimmung im Saal wandelte sich schnell in einen brodelnden Hexenkessel, bei dem es viele der Gäste nicht mehr auf den Stühlen hielt. Vor der Bühne, in den Seitenbereichen und bei der Bühne gegenüber im hinteren Teil der Aula tummelten sich zahlreiche Paare und Einzeltänzer und hatten ihren Spaß daran, sich einmal so richtig austoben zu können.

Bei „Steady rollin‘ man“ steuerte Jochen Reich ein fulminantes Schlagzeug-Solo bei, das die Stimmung nur noch mehr anheizte. Jan Fischerzeigte sich restlos begeistert. „Das ist unglaublich, wie ihr hier in Steinen in einer Schulaula die Stimmung einer Blues-Kneipe in Chicago entstehen lasst. Um die Atmosphäre komplett zu machen, fehlt jetzt nur noch ein Bier in der Hand.“

Dem angedeuteten Mangel wurde durch das beherzte Eingreifen eines Zuhörers schnell abgeholfen, so dass im weiteren Verlauf des Abends Schwung und Stimmung weiter anstiegen.

Mit „Always Rock and always roll“ und „Flip, Flop and Fly“ setzte die Band weitere musikalische Höhepunkte, um dann mit „Can’t hold on“ einen starken Schlusspunkt zu setzen. Nach dem Finale wurden die Musiker wieder aus ihrem Refugium geklatscht und zu einer grandiosen Zugabe verpflichtet. Es war in allem ein Musikerlebnis der Extraklasse, das „Kunst und Kultur“ den Steinener Fans beschert hatte. Wer dieses Konzert nicht miterleben durfte, darf das zurecht ernsthaft bedauern.

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