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Steinen Aus Neukauf- wird Hieber-Markt

Harald Pflüger

Geschäftswelt: Sparkasse bezieht neues Domizil im Ortskern. Metzgerei Gebhard schließt.

Steinen - Steinen befindet sich im Wandel, nicht nur was das Wachstum der Wiesentalgemeinde betrifft, Stichwort „Alte Weberei“, sondern auch bei der Geschäftswelt.

Ein Traditionsunternehmen hört auf, ein anderes kommt und eines bleibt: Einen Umbruch in der Geschäftswelt wird es in Steinen im kommenden Jahr geben. Die Firma Hieber kehrt dahin zurück, wo die Erfolgsgeschichte des Unternehmens 1966 begonnen hatte: nach Steinen. Damals hatte das Ehepaar Jörg Hieber (Konditormeister) und Anneliese Hieber (Hotelsekretärin) den Sprung in die Selbstständigkeit gewagt. Am 18. Oktober 1966 eröffnete das Ehepaar in Höllstein einen Edeka-Hieber-Markt mit 50 Quadratmeter Verkaufsfläche. Es war der Beginn einer schier beispiellosen Firmengeschichte, in der die Meriten des Ehepaars in vielfältiger Weise geehrt wurden.

Was die Spatzen bereits von den Dächern pfiffen

So gesehen hatte Dieter Hieber beim Pressegespräch am Freitagnachmittag, bei dem er die Übernahme des Neukauf-Marktes verkündete, ein Heimspiel. Gemeinsam mit Patrick Scheuermann (PS Immobilienverwaltung), André Marker und Rainer Liebenow (Sparkasse Lörrach-Rheinfelden), Christof Gebhardt (Metzgerei Gebhardt) und Bürgermeister Gunther Braun machte Dieter Hieber öffentlich, was die Spatzen bereits von den Dächern pfiffen: Aus dem Neukauf- wird ein Hieber-Markt. Hieber übernimmt nicht nur das architektonisch außergewöhnliche Ladengeschäft, sondern auch die Räume der Sparkasse, in der ein Backstand nebst Café einziehen wird.

Die Sparkasse, die seit 1839 eng mit Steinen verflochten ist, und seit 1963 im ehemaligen „Hirschen“ residiert, wird im Ortskern ein neues Domizil beziehen. Eine entsprechende Bauvoranfrage wurde bereits auf den Weg gebracht und in Bälde auf der Tagesordnung des Bau- und Umweltausschusses stehen.

Wie bedeutend der Standort Steinen für das Geldinstitut ist, machten Marker und Liebenow anhand einiger eindrucksvollen Zahlen deutlich.

Laut Dieter Hieber wird die Übernahme in Absprache mit Edeka erfolgen; das Personal selbst wird übernommen und aufgestockt.

Weil alles in enger Abstimmung zwischen allen Beteiligten erfolgen wird, rechnete man beim Pressegespräch am Freitagnachmittag mit einer Neueröffnung in der Weihnachtszeit 2020.

Magnet im Ortskern

Für Christof Gebhardt, der wie viele Handwerksbetriebe vor dem Problem steht, einen Nachfolger zu finden, wird dann Schluss sein. Froh ist der Metzgermeister, dass mit Hieber ein Magnet in den Ortskern kommt, und durch den Verbleib der Sparkasse in der Ortsmitte Steinen gestärkt wird. Überhaupt, lobte Gebhardt, in dessen Besitz nach wie vor ein Teil der Liegenschaft bleiben wird, das gute Einvernehmen bei den Verhandlungen, die im März vergangenen Jahres begonnen hatten. „Etwas besseres, als dass Hieber nach Steinen kommt, hätte nicht passieren können“, meinte Christof Gebhardt. Und er ist sicher: Die Kundschaft gibt das her.

Dieter Hieber erinnerte daran, dass seinem Vater schon daran gelegen sei, die kleineren Orte mitzuversorgen, Stichwort Hiebers Lädele.

Bürgermeister Gunther Braun sprach von einer optimalen Lösung für Steinen, zumal im Baugebiet „Alte Weberei“ quasi ein neuer Ortsteil wächst. Der Gemeinderat stehe hinter dem Projekt, versicherte das Gemeindeoberhaupt, das das Kommunalparlament vorab von den Plänen informiert hatte.

Laut Dieter Hieber wird der „neue Markt“ in etwa die Größe des Kanderner „Hieber“ haben, etwa 1200 bis 1500 Quadratmeter groß sein und damit eine gute Vollversorgung ermöglichen. Zuvor werden noch einige Umbauarbeiten in dem 1990 errichteten Rundbau und den Räumen der Sparkasse stattfinden.

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