Mangelhaft war ferner die für die Wasserqualität so wichtige Hydraulik, die zu keiner Zeit das leistete, was man von ihr erwartet. Auch die Anlage, die unter anderem den Chlorwert dosiert, funktionierte nicht richtig. „Hier mussten wir ständig händisch eingreifen und nachjustieren“, so Scholz.
„Auch die Überlaufrinne ist zu 100 Prozent nicht funktionsfähig, und es gab in den Becken täglich Farbablösungen“, so Scholz weiter. Schließlich waren auch die Platten rund um die Becken nicht in Ordnung. Scholz erinnerte hier an die Verkehrssicherungspflicht: Wenn ein Badbesucher stolpere, könne er den Badbetreiber oder die Gemeinde auf Schadenersatz verklagen.
Scholz stellte in Aussicht, dass er den mit der Gemeinde auf drei Jahre geschlossenen Betreibervertrag kündigen werde, falls das Bad nicht komplett saniert werde. „Das Risiko, das Bad zu betreiben, ist zu groß“, bilanzierte Scholz.
Er schätzt, dass eine Grundsanierung einen sechsstelligen Betrag kosten werde. Die Entscheidung, ob er weitermacht oder aufhört, will er im November treffen. Er will sich mit Bäderexperten beraten, um zu erfahren, welche Voraussetzungen erfüllt sein müssen, um das Bad weiter zu betreiben.
Scholz hat der Gemeinde einen Bericht zugeschickt, in dem alle Mängel des Bades aufgelistet sind.
Das Freibad erzielte laut Gemeindeverwaltung in dieser Saison Einnahmen in Höhe von 50 000 Euro, online wurden 7 500 Tickets verkauft.
Die Kosten sind um ein Vielfaches höher. Die Verwaltung nannte hier einen Betrag von 431 000 Euro, wies aber daraufhin, dass dieser Wert noch nach unten korrigiert werden müsse.