Steinen Barrierefreiheit ist ein Anliegen

Markgräfler Tagblatt
Das Ergebnis einer Befragung zu den Lebensumständen älterer Menschen stellte der Steinener Ortsseniorenrat vor. Symbolfoto:Archiv Foto: Markgräfler Tagblatt

Ortsseniorenrat: Ergebnisse einer Umfrage vorgestellt / Geringer Rücklauf

Nicht ganz wunschgemäß verlief eine der ersten Aktionen des neu installierten Ortsseniorenrates der Gemeinde.

Von Hans-Jürgen Hege

Steinen. Hans Stötter berichtete bei der Sitzung im Haus der Sicherheit vom Ergebnis einer Umfrage unter den älteren Menschen im Kernort und in den Teilorten und wies gleich darauf hin, dass sein Team vor allem von der Resonanz mehr als enttäuscht gewesen sei. Von insgesamt 4600 ausgegebenen mehrseitigen Fragebögen kamen lediglich 89 zur Auswertung zurück. Dabei hätten die Zielpersonen der Aktion, also Menschen Ü60, unter der Überschrift „Wir für Sie – Sie für uns“ eine große Chance gehabt, Wünsche und Anregungen zur Verbesserung ihrer Lebensumstände gegenüber der Gemeinde zu artikulieren, aufzuzeigen, wo Hilfen nötig oder angebracht seien oder wo ihrer Meinung nach Nachholbedarf besteht.

Es war also nicht repräsentativ, was Hans Stötter auf seinen Folien vorlegte. Schließlich leben in Steinen nicht 89, sondern 2388 Senioren über 60 Jahre, 2017 über 65, 1075 über 75 und immerhin 638 über 80 Jahre. Da ist eine Beteiligung von rund sechs Prozent dann doch eher wenig aussagekräftig. Dennoch wollte der Ortsseniorenrat mit der Meinung weniger in Anwesenheit von Bürgermeister Gunther Braun nicht hinterm Berg halten, zumal durchaus brauchbare Ideen vorgebracht wurden, die Braun natürlich gerne realisiert wüsste, die er aber zumindest vorerst mit dem Standardsatz dieser Tage kommentieren musste: „Es ist alles ganz toll. Wir brauchen nur jemanden, der es bezahlt.“

Am ehesten realisierbar wären sicherlich Wünsche nach mehr Kreativkursen, nach organisierten Spaziergängen, Koch- oder Backkursen oder Vorlesenachmittagen oder -abenden. Nicht ganz so einfach dürfte es sein, behindertengerechte öffentliche Toiletten zur Verfügung zu stellen, Bordsteinkanten abzusenken oder Arztpraxen sowie Apotheken barrierefrei umzubauen, um nur einige der wichtigsten Beanstandungen zu nennen. Realisierbar wiederum wären oder sind Wünsche nach Sitzbänken – laut Stötter stehen derzeit viele Bänke nicht unbedingt dort, wo sie seiner Meinung nach hingehören - entlang der Spazier- und Wanderwege, vielleicht auch der Erhalt kleiner Läden im Ortsinneren, um nicht Gefahr zu laufen, irgendwann im hohen Alter ohne Führerschein weite Einkaufswege in Kauf nehmen zu müssen, was jetzt noch nicht allzu schwer ins Gewicht fällt, weil die 66- bis 70-Jährigen, die (noch) den Löwenteil im Seniorenlager ausmachen, ihre „Geschäfte“ derzeit noch locker mit dem Auto oder dem Fahrrad erledigen (können), obwohl durch die Bank weg das extrem hohe Verkehrsaufkommen in den Straßen der Gemeinde (nicht nur von den Senioren, sondern von allen Fraktionen und Bürgerinitiativen) an den Pranger gestellt wird. Dass ältere Menschen in diesem Zusammenhang großen Wert darauf legen, Fahrbahnen als Fußgänger sicher überqueren zu können, versteht sich eigentlich von selbst.

Ein weiteres großes Thema war die Mobilität, an der vor allem aus Sicht älterer Menschen, die in den Teilorten leben, gefeilt werden müsse. Kaum verstanden wurde in der Runde, warum sich gerade die dort betroffenen Senioren kaum oder gar nicht an der Fragebogenaktion beteiligten. Trotzdem war der ÖPNV eines der Themen, die vordergründig zur Diskussion standen. Wolfgang Deschler wies auf die neue Busverbindung von Steinen über Hüsingen und Adelhausen nach Grenzach-Whylen hin und forderte dazu auf, diese Verbindung in Anspruch zu nehmen, damit aus dem jetzt laufenden Versuch eine dauernde Verbindung wird.

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