Steinen Bei der Arbeiterwohlfahrt heißt es „Hosen runter“

Markgräfler Tagblatt
Die Skatspieler in der AWO-Begegnungsstätte in Steinen suchen Verstärkung. Foto: Hans-Jürgen Hege Foto: Markgräfler Tagblatt

Begegnungsstätte: Jeden Mittwoch wird ab 14 Uhr Skat gespielt / Spieler gesucht

„Hosen runter!“, heißt es jeden Mittwoch ab 14 Uhr in der Begegnungsstätte der Arbeiterwohlfahrt (AWO) in Steinen.

Steinen. Damen und Herren jeden Alters hoffen auf vier „Buben“, vier „Asse“ und zwei „Zehnen“, um die Freunde „bis aufs Blut reizend“ aus der Reserve locken und im Erfolgsfall mit möglichst vielen „Stichen“ nadeln zu können.

Die Herrschaften, die sich da regelmäßig an den Tischen im warmen und gemütlichen AWO-Domizil treffen, als Trio oder im Quartett an kleinen Tischen hocken, 32 Karten mischen, austeilen, Kaffee trinken und sich den Kuchen des AWO-Teams schmecken lassen, spielen das weltweit beliebte und als „immaterielles Kulturerbe“ anerkannte Strategiespiel „Skat“. Und sie haben – bei allem Ernst und bei allem Frust, wenn aus dem erhofften „Grand mit Vieren“ mal nur ein „wackliges Nullspiel“ wird – eine Gaudi dabei.

Viele Jahre schon wird die Begegnungsstätte der Arbeiterwohlfahrt Steinens einmal pro Woche zur Hochburg der Skatfreunde im Ort. Die AWO setzt alles daran, dass das auch so bleibt, obwohl die „Burg“ langsam Risse bekommt. Die Sorgenfalten auf der Stirn des Ortsverbandsvorsitzenden Rudolf Steck sind kaum mehr zu übersehen. „Der Club der alten Herren, die hier bei uns (wohlbehütet und bemuttert von einem motivierten Damen-Team) ihrer Spielleidenschaft nachgehen, benötigt Nachwuchs oder zumindest eine personelle Auffrischung“, sagt er und befürchtet: „Geschieht nichts, wird man die durch Krankheit oder Tod auf fünf bis sieben Zocker dezimierte Runde auflösen müssen.“

Schon vor 1985 organisierte die AWO in der Begegnungsstätte, die 1977 in Betrieb genommen wurde, eine Art Spielenachmittag. „Mein Vater spielte damals in der Begegnungsstätte Karten, in erster Linie Jass und Cego, später auch noch Skat“, erinnert sich Irmgard Tscherter und denkt wehmütig zurück an 20 bis 25 Personen, die der AWO ein volles Haus bescherten. Acht bis zehn Frauen seien immer mit dabei gewesen, die viel Spaß daran hatten, den „Elfer raus“ zu holen. Willi Möbius leitete damals die AWO. Er war es auch, der in diesen Glanzzeiten monatliche Tanznachmittage ins Leben rief, weiß Irmgard Tscherter, die den Spielenachmittag zusammen mit Alice Tscherter, Sigrid Seelig, Brigitte Haas und Waltraud Spauszus noch immer hoch motiviert und sehr engagiert am Leben hält, obwohl Tod und Krankheit die Reihen ihrer Schützlinge kräftig lichten.

Weitere Informationen: Die Spielenachmittage, zu denen die AWO gerne auch jüngere Kartenspielfreunde und natürlich Frauen jeden Alters begrüßen würde, finden jeden Mittwoch ab 14 Uhr in der AWO Begegnungsstätte in der Lörracher Straße 15 a in Steinen statt und enden gegen 18 Uhr.

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