Steinen CDU setzt höhere Preise durch

Maximilian Müller
Im Baugebiet Scherracker haben bereits die Erschließungsarbeiten begonnen. Foto: Maximilian Müller

Scherracker: 450 Euro pro Quadratmeter in neuem Baugebiet / Gemeinschaft fordert niedrigeren Ansatz

Im Anschluss an die Entscheidung, die Verkaufspreise im Baugebiet Scherracker auf 450 Euro pro Quadratmeter festzusetzen, zeigten sich Stephan Mohr, Sprecher der Gemeinschaft für ein lebenswertes Dorf, und SPD-Fraktionssprecher Rudolf Steck entsetzt.

Von Maximilian Müller

Steinen. Die Verwaltung hatte einen Preis von 390 Euro pro Quadratmeter vorgeschlagen, die Gemeinschaft hatte sogar noch den Antrag gestellt, auf 380 Euro runter zu gehen.

Der Antrag scheiterte aber an CDU und SPD bei vier Ja- und 15 Gegenstimmen. Laut Steck auch deswegen, weil man den Bauherren damit entgegenkomme, die Erschließungs- nicht zur Privatstraße zu machen. Norbert Götz (CDU) begründete die Entscheidung damit, dass Preise von 400 Euro und mehr auch bei einem Baugebiet in Schopfheim verlangt würden – und das sei weiter vom Zentrum entfernt und habe noch nicht einmal einen Viertelstundentakt mit der S-Bahn. Die Gemeinde solle sich nicht unter Wert verkaufen. Sie habe mehr Potenzial.

Anschluss ans Wärmenetz

Im Anschluss lehnte die CDU auch die von der Verwaltung vorgeschlagenen Preise ab und stellte den Antrag, die Quadratmeterpreise mit 450 Euro festzulegen und setzte sich bei neun Stimmen dafür, sechs dagegen und drei Enthaltungen durch.

Die Festlegung der Preise war Teil einer Reihe von Entscheidungen, die der Rat im Bezug auf den Scherracker zu treffen hatte. So sprach sich der Gemeinderat dagegen aus, die Erschließungs- zur Privatstraße zu machen und so die Verwaltung zu ent- und die neuen Bewohner zu belasten. Des Weiteren übernimmt die Gemeinde die Unterhaltung der Straßenbeleuchtung.

Strengere Regelungen für den Energiestandard als die gesetzlichen wird es im Scherracker nicht geben – ebenso wenig wie eine Anschluss- und Abnahmeverpflichtung ans Wärmenetz. Allerdings wird ohnehin an jedes Grundstück ein Anschluss ans Wärmenetz gelegt.

Zudem stimmte das Gremium den Regelungen im Verkaufsvertrag zu. Darin geht es unter anderem darum, wie lange man in den neuen Häusern mindestens wohnen sollte, wann der Bau begonnen und abgeschlossen sein sollte und unter welchen Umständen diese Bedingungen nicht gelten.

Bewerbungsfrist läuft bis 31. Januar

Letzter Punkt der Beschlüsse war der weitere Ablauf der Vermarktung. So können sich Interessierte zwischen dem 15. Dezember und dem 31. Januar für einen Bauplatz bewerben. Dieser wird nach einem Punkteverfahren vergeben (wir berichteten), in das auch soziale Aspekte und die Verwurzelung in Steinen einfließen. Die Bewerbungen sollen bis Ende Februar ausgewertet werden. Der Gemeinderat wird im März, die Bewerber im April informiert.

Beim Tagesordnungspunkt Verschiedenes am Ende der Sitzung kritisierten Mohr und Steck die Erhöhung der Preise scharf. Und ein Zuhörer, der bereits im Vorfeld eine Option auf ein Grundstück im Scherracker bekommen hatte, hatte nach der Erhöhung nachgerechnet und kam zu dem Schluss: „So schnell ist man 50 000 Euro los.“

Vier Einzel- und 18 Doppelhäuser

Auf dem etwa einen Hektar großen Gebiet südlich der Friedrichstraße in Höllstein sollen vier Einzel- und 18 Doppelhäuser entstehen können. Ein Problem bei der Bebauung ist das Wasser. So muss ein Teil der Häuser etwas erhöht gebaut werden, um bei Extremereignissen nicht in Mitleidenschaft gezogen werden. Außerdem gibt es noch Arbeiten an einem Wasserlauf zu erledigen.

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