Flachere Hierarchien, mehr Gehalt und Mitbestimmung: Im Seniorenzentrum Mühlehof will man mit der neuen, dreiköpfigen Geschäftsführung die Pflege nach vorne bringen.
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Seniorenzentrum: Führungstrio soll Mühlehof weiterentwickeln / Alte Konzepte in Frage gestellt
Flachere Hierarchien, mehr Gehalt und Mitbestimmung: Im Seniorenzentrum Mühlehof will man mit der neuen, dreiköpfigen Geschäftsführung die Pflege nach vorne bringen.
Von Maximilian Müller
Steinen - Um die Trennung vom bisherigen Geschäftsführer Wolfram Uhl ging es bei dem Pressegespräch mit den beiden Vorsitzendenden der Seniorengenossenschaft Steinen (SGS) und zwei der drei neuen Geschäftsführerinnen nur am Rande.
Man sei ihm dankbar für all die Aufbauarbeit. Das Haus sei fertig. Nun gehe es darum, es mit Leben zu füllen, drückte es Birgit Petersen-Mirr aus, die als Vorsitzende der SGS auch Gesellschafterin der Mühlehof gGmbH ist. Ansonsten habe man sich Verschwiegenheit auferlegt. Das gegenseitige Vertrauen sei nicht mehr gegeben gewesen, ergänzte Gustav Albiez, Vize-Vorsitzender der Seniorengenossenschaft.
Das neue Dreigestirn – es handelt sich um Nicole Meier, Sandra Schlageter und Karina Wnuk – habe viel Erfahrung im Seniorenzentrum und in der Pflege. Die drei kennen die Strukturen und wüssten, wo es Probleme geben könne, sagte Albiez. Schlageter von der Bereichs- und Pflegedienstleitung, Verwaltungsleiterin Meier und Wnuk vom Ambulanten Dienst waren bereits im Jahr 2021 mit Prokura ausgestattet worden.
Während Corona habe man begonnen, die Konzepte aus der Vergangenheit in Frage zu stellen. Damals sei zwar geklatscht worden, aber die Bedingungen für die Pflegekräfte wurden nicht besser. Im Gegenteil, man habe losgelöst von der Gesellschaft arbeiten müssen. Das sei ein Schuss vor den Bug gewesen, sagte Petersen-Mirr. Inzwischen werden Tarif-Löhne gezahlt und es soll mehr Mitbestimmung geben.
Alle seien aufgefordert, zu sagen, wo man etwas verbessern kann. Und auch für Weiterbildungen wolle man mehr Anreize setzen. Denn am Ende wolle man im Mühlehof engagierte Kräfte, die bleiben, sagte Petersen-Mirr. Die Zufriedenheit im Beruf komme auch den Bewohnern zugute.
Gedacht sei auch daran, Müttern mit anderen Arbeitszeiten entgegenzukommen, damit sie nicht in Konflikt mit den Betreuungszeiten beim Kindergarten kommen, sagte Wnuk.
Von der Idee, Kehat Merstetter als Nachfolger Uhls einzusetzen, habe man Abstand genommen, sagte Albiez. Das Dreigestirn solle das Seniorenzentrum dauerhaft weiterentwickeln.
Im Seniorenzentrum gibt es 47 vollstationäre Dauerpflegeplätze. Dazu kommen noch drei Kurzzeitpflegeplätze, die ganzjährig vorgehalten werden. In der Tagespflege gibt es zwei Gruppen, die eine mit 16, die zweite mit zwölf Plätzen. Der Ambulante Dienst kümmert sich um etwa 100 Kunden. Dazu kommen 56 Wohnungen mit Betreutem Wohnen.
Insgesamt beschäftigt das Seniorenzentrum 140 Mitarbeiter.