Steinen Das Freibad in Steinen bleibt geschlossen

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Das Freibad in Steinen wird in dieser Saison nicht öffnen (Archivfoto) Foto: Markgräfler Tagblatt

Abstimmung: Patt im Gemeinderat: Damit gibt es keinen zusätzlichen Zuschuss von 100 000 Euro

Steinen - Der Gemeinderat hat sich in seiner Sitzung am Dienstag entschieden, den Betrieb des Freibads nicht mit weiteren 100 000 Euro zu unterstützen. Bei der Abstimmung entschieden sich elf Räte für den Zustupf, elf votierten dagegen. Es handele sich bei den 100 000 Euro um eine überplanmäßige Aufwendung, die nicht gedeckt werden könne, so Dagmar Reeb vom Rechnungsamt der Gemeinde.

„Wir haben keine Liquiditätsprobleme“, betonte Bürgermeister Gunther Braun. Aus seiner Sicht könne man diesen Betrag aus der Reserven der Gemeinde bezahlen. Der Verwaltungschef kündigte an, dass das Land Steuerausfälle ausgleichen wolle und dass die Gemeinde für die von der Corona-Epidemie verursachten besonderen Aufwendungen Unterstützung erfahre.

Marc Sutterer (CDU) wies darauf hin, dass es - wenn überhaupt - keinen gewöhnlichen Freibadbetrieb geben werde. „Die Rutsche wird nicht öffnen, die Tickets müssen online gebucht werden“, sagte der Fraktionsvorsitzende der Christdemokraten. Die Bademeister müssen die Schwimmer zählen und gleichzeitig beaufsichtigen. „Wie soll das funktionieren?“, fragte Sutterer. Er gab zu bedenken, dass bei einer Betriebsdauer von zehn Wochen die Gemeinde 20 000 Euro pro Woche zuschießen müsse. Die Betriebskosten liegen insgesamt bei 200 000 Euro.

Ulrike Mölbert (Lebenswertes Dorf) sagte: „Egal wie die Entscheidung ausfällt, sie ist immer falsch.“ Die Gemeinde habe nicht den finanziellen Spielraum, um den Betrieb des Freibads sicherzustellen. Gleichwohl müsse man bedenken, dass Familien mit Kindern die Leidtragenden wären, wenn das Freibad dieses Jahr nicht öffne. „Und daher stimmen wir mehrheitlich für die Öffnung des Freibads“, so Mölbert. Damit einher gehen müsse, dass sich „alle Badbesucher an die Regeln halten, um eine Schließung des Freibads zu vermeiden und um den Investitionen in die Öffnungszeiten gerecht zu werden“.

Rudolf Steck (SPD) bemerkte: „Die SPD ist sich der sozialen Bedeutung des Bades bewusst.“ Auch in der SPD gebe es keinen Fraktionszwang bei der Abstimmung über die zusätzlichen 100 000 Euro. „Jeder entscheidet so, wie er es mit seinem Gewissen vereinbaren kann.“

Die Sport- und Freizeitmanagement GmbH in March teilte gestern auf Anfrage unserer Zeitung mit, dass das Freibad in Steinen aufgrund des Ratsbeschlusses geschlossen bleibe.

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