Steinen Den Humor nicht verloren

Ralph Lacher
Richard Tschager ist verstorben. Foto: Ralph Lacher

Nachruf: Sonne-Wirt Richard Tschager gestorben

Steinen - Er hatte trotz einer schweren Erkrankung, die ihn vor fast vier Jahren in den Rollstuhl zwang, seinen Humor nicht verloren. Nun ist der aus Südtirol stammende, langjährige Sonne-Wirt Richard Tschager wenige Monate vor seinem 82. Geburtstag verstorben.

Zuerst in Holzwirtschaft

Richard Tschager wurde am 13. November 1940 in Bozen in Südtirol geboren und erlebte als junger Mann das Hin und Her um die Zugehörigkeit dieses Landstrichs in den Alpen hautnah mit. Nach einer Obst- und Weinbaulehre in Bozen und einem schweren Motorradunfall verschlug es den 19-jährigen Südtiroler im Jahr 1959 ins Wiesental.

Bei einem Schopfheimer Sägewerk begann Richard Tschager als Langholz-Transporterfahrer. Die Eltern seiner späteren Ehefrau betrieben die Sägewerks-Kantine.

Als diese die Steinener „Sonne“ als Pächter übernahmen, fand Richard Tschager als „Quereinsteiger“ in die Gastronomie, leitete die Kantine im Sägewerk, wo er zuvor einige Jahre Holz-Transporter gefahren war. Das war im Jahr 1963, und schon drei Jahre später stieg er bei den designierten Schwiegereltern in der Steinener „Sonne“ ein.

Für Brathähnchen berühmt

Ab 1968 und dann 40 Jahre lang war er in Alleinregie als Koch und Mann am Tresen in Personalunion die Verkörperung von Gastronomie besonderer Art. 16 bis 18 Stunden arbeitete er jahre- und jahrzehntelang. Schon 1972 konnte er das Sonne-Gebäude mit der Gaststätte und angegliederten Wohnungen erwerben. Er ließ mehrere Umbauten vornehmen. Dazu gehörte auch der Anbau eines Wintergartens an die „Sonne“.

Geschätzt wurden im weitem Umkreis die Brathähnchen Tschagers. Sie wurden nicht nur in der „Sonne“ gegessen, sondern gerne bestellt für private oder betriebliche Feiern. Da wurden dann schon mal 20 bis 30 halbe Hähnchen geordert – frisch zubereitet von Tschager, der eine Institution in Steinen und darüber hinaus wurde und sich bei vielen, vielen Stammgästen auch wegen seines hintersinnigen, bodenständig-deftigen Humors einer großen Beliebtheit erfreute.

Und auch nach Aufgabe der aktiven Wirtstätigkeit im Jahr 2008 blieb er immer gerne in seinem von Pächtern weiter geführten Gasthaus Sonne zu Gast.

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