Steinen Den öffentlichen Raum aufwerten

Harald Pflüger

Gemeinderat: „Brückenschlag Steinen – Höllstein“ steht am Dienstag auf der Tagesordnung

Das Sanierungsgebiet „Brückenschlag Steinen-Höllstein“ beherrscht die Tagesordnung, wenn der Gemeinderat am Dienstag, 11. Januar, um 19 Uhr in der Wiesentalhalle zu seiner ersten Sitzung im neuen Jahr zusammenkommt.

Von Harald Pflüger

Steinen. Die Regio-S-Bahn, der Fluss Wiese und die Bundesstraße trennen, was zusammenwachsen soll: Steinen und Höllstein.

Das Trennende überwinden und den öffentlichen Raum aufwerten und stärken wird eine Aufgabe für die kommenden Jahre sein. Mit dem Sanierungsgebiet „Brückenschlag Steinen – Höllstein“ soll die Grundlage dafür geschaffen werden. Das Untersuchungsgebiet hat eine Größe von etwa 14,4 Hektar.

Erreicht werden soll eine Stärkung des Kleinzentrums Steinen mit seinen Einzelhandelsgeschäften und Dienstleistungsbetrieben. Eine grundlegende Voraussetzung für die Stärkung ist die Umsetzung verschiedener Verkehrsprojekte. Dazu zählen die Reduzierung des Verkehrsaufkommens in den Ortskernen Steinen und Höllstein und die Verwirklichung des Verkehrskonzepts, das unter anderem die Verlegung der L 138, eine Brücke zwischen B 317 und L 138, die Ostumfahrung, die Beseitigung des Bahnübergangs Eisenbahnstraße Steinen und den Umbau des Kreisels vorsieht.

Das Trennende zwischen Steinen und Höllstein überwinden soll unter anderem eine Fußgänger- und Radfahferbrücke (Passerelle). Denn durch die geplante Tieflage der B 317 ist eine Unterführung wie die bisherige nicht mehr möglich.

Im Rahmen des Sanierungsprojekts soll der öffentliche Raum aufgewertet und der dörflich geprägte Ortskern von Höllstein gestärkt werden. Hierzu gehört laut Sitzungsvorlage die Modernisierung der – teilweise privaten – Gebäude, die den Dorfkern mit ihrer historischen Substanz prägen.

In Steinen ist vorgesehen, die      beiden Landesstraßen (L 135 und L 138) aus dem Ortskern herauszuverlagern um so die bestehenden Plätze aufzuwerten und die Aufenthaltsqualität zu bieten, welche die Geschäfte im Ort benötigen, um für Kunden attraktiv zu sein.

Der Ortskern von Steinen ist stark vom Verkehr geprägt, das Verkehrsaufkommen mit rund 10 100 Fahrzeugen am Tag relativ hoch. Erschwerend kommt noch die Lärmbelastung hinzu.

Ohne eine Herausnahme des Durchgangsverkehrs ist die städtebaulich schwierige Situation im Ortskern nicht zu lösen, heißt es in der Sitzungsvorlage. Denn mit Inbetriebnahme des nur 2,3 Kilometer entfernten Zentralklinikums auf Lörracher Gemarkung wird mit einer Zunahme des Verkehrs (durch Beschäftigte, Besucher, Rettungsfahrzeuge) erwartet.

In Höllstein liegt der eigentliche Ortskern trotz der geringen Distanz isoliert vom markanten Märktebereich. Das Quartier um Kirche, ehemaligem Feuerwehrgerätehaus und Rathaus bildet einen typischen kompakten Ortskern, der Lindenplatz weist derzeit aus planerischer Sicht aber keinerlei Aufenthaltsqualität auf. Investitionen von öffentlicher und privater Seite könnten Höllstein allerdings in ein Dorf mit hohem Identifikationspotenzial verwandeln. Zudem soll in Ortsrandlage, in Nähe des heutigen Kreisels, ein Großkino mit knapp 900 Plätzen in sechs Sälen gebaut werden.

Auffallend ist, dass das von der Gemeinde 2019 fortgeschriebene Einzelhandelskonzept für Steinen und Höllstein nahezu gleich große Verkaufsflächen aufweist: nämlich 3600 beziehungsweise 3700 Quadratmeter.

Eine Erhebung hat gezeigt, dass die Einstellung zum „Brückenschlag Steinen – Höllstein“ mit 73 Prozent positiv ausfällt.

Die Sanierungsmaßnahme ist zunächst auf zehn Jahre (bis zum 31. Dezember 2030) angesetzt; eine Fristverlängerung ist möglich. Die förderfähigen Gesamtkosten werden in der Sitzungsvorlage auf 10,6 Millionen Euro beziffert.

Die Gemeinde Steinen war bereits früher mit drei Projekten im Städtebauförderprogramm, dem Sanierungsgebiet Ortskern Steinen, das in den 80er Jahren heftig umstritten war aber dem Zentrum Steinens zu einem neuen Erscheinungsbild verhalf, dem Sanierungsgebiet Köchlinstraße, wo sich heute die Köchlin-Kindertagesstätte befindet, und dem Sanierungsgebiet Quelle-Areal/Bahnhofstraße, wo auf einer Gewerbebrache Wohnraum geschaffen wurde.

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